Reviews

7.9

Friedemann und „Naiß“: Vordergründiger Friede

Soloprojekte können jene kreative Beinfreiheit schaffen, welche den jeweiligen Musiker:innen in ihren Hauptprojekten oftmals verwehrt bleibt. Zuweilen wird dies als implizite Aufforderung zu schwindelerregenden Höhen interpretiert (Peter Fox), in anderen Fällen verfällt man dann doch recht schnell in altbekannte Muster (Emigrate). Als Sänger von COR scheint Friedemann Hinz der erstgenannten Gattung näherzustehen.
3

Måneskin und „Rush!“: Lasset alle Hoffnung fahren

Paradoxerweise wird der Tod der Rockmusik meistens dann am sichtbarsten, wenn plötzlich wieder eine Rockband cool ist. Måneskin sind in diesem Zusammenhang ein neuer Tiefpunkt.
7.2

Schrottgrenze und "Das Universum ist nicht binär": Scheuklappen runter

Die im Jahr 2017 begonnene queere Trilogie um die Alben "Glitzer auf Beton" und "Alles zerpflücken" findet im Jahr 2023 ein Ende, bei dem Schrottgrenze durch Einhalten der Basiswerte ihrer Musik nichts falsch machen können. Das bedeutet vor allem, dass die Inhalte der Hamburger wichtig wie eh und je bleiben.
8.1

Fucked Up und „One Day“: 24 Stunden, 10 Songs, eine Band

Wenn Fucked Up Musik aufnehmen, dann mit einem Plan. Dieses Mal war der Plan, in nur 24 Stunden aufzunehmen. Zeitdruck kann kreativ machen, aber dabei kann einiges schiefgehen. Wie lief es bei „One Day“?
8.9

Donots und "Heut ist ein guter Tag": Die sind längst noch nicht vorbei!

Genug der Singles, Ankündigungen und Teaser! Es ist höchste Zeit für das Ende einer fünf Jahre andauernden Durststrecke ohne Studioalbum der Donots. "Heut ist ein guter Tag" wurde mit starken Vorboten schmackhaft gemacht, um dann in Summe noch einmal einen draufzulegen.
7.5

Circa Survive und „Two Dreams“: Träumt weiter

Circa Survive begeben sich in eine unbestimmte Ruhepause und schließen diese Phase mit der Veröffentlichung zweier EPs als gemeinsames Album ab. Das stellt einen auch als Rezensenten vor Herausforderungen.
7.8

John Cale und „MERCY“: Nostalgie mit Zukunft

Fast achtzigjährig legt John Cale endlich wieder ein Solo-Album vor. Auf „MERCY“ versucht er den Spagat zwischen seinem gewichtigen musikalischen Vermächtnis und seinem für ihn so wichtigen Anspruch, Neues zu schaffen.
7.8

Pascow und “Sieben”: Mit Spucken und Kratzen

Punkrock-Bollwerk Pascow liefern mit ihrer aufschlussreich betitelten siebten Platte eine Weiterentwicklung mit Verneigung vor der eigenen Vergangenheit. Frischer Wind in einem sonst eher innovationsfaulen Genre.
8.8

Anti-Flag und "Lies They Tell Our Children": Punkrock 3.0

Es macht sich eine gewisse Ambivalenz breit, wenn man Bands wie Anti-Flag betrachtet. Einerseits sollte es keine Band geben müssen, die sich mit dieser Vehemenz politischen Themen widmet, andererseits würde man „Lies They Tell Our Children“ definitiv missen.
8

Geistha und "Starchild": Radikal Anders

In vielerlei Hinsicht ist Geisthas Kunst radikal. Nach eigener Aussage radikal traurig, in jedem Fall aber radikal anders. Jede Single der letzten Jahre brachte Veränderung mit, das Album „Starchild“ ist ein Schlag in das, was man Erwartungsmanagement nennen könnte.
Label Color
Rot