Im Januar wollen wir unseren Fokus weg von den Künstlern selbst richten und uns auf diejenigen konzentrieren, die ihre Karriere überhaupt erst ermöglichen: Fans. Wieso sind Menschen einer Band so dermaßen verfallen, dass sie ihr auch nach hundert Konzerten immer noch über den ganzen Globus hinterherfahren? Was sind die Beweggründe anderer Fanzines? Warum gründen Menschen Fanclubs? Was verbinden wir selbst mit unseren Lieblingsbands? Und wieso zur Hölle funktioniert das Phänomen Boygroup eigentlich über Jahrzehnte hinweg?
Die Hingabe von Musikfans zu ihren Lieblingsbands kann manchmal wirklich unglaublich stürmisch sein. Wir beleuchten dieses Phänomen aus mehreren Perspektiven: Mark unterhält sich mit einem Hardcore-Iron-Maiden-Fan, der für die Metal-Ikonen durch halb Europa reist. Joe berichtet in einer Kolumne ganz persönlich über sein eigenes Dasein als Fanboy von Nine Inch Nails. Und Jakob betrachtet kritisch, was die Erwartungshaltungen von Anhängern für Auswirkungen auf die Musik mancher Bands haben können.
Manche Musikfans verleihen ihrer Liebe Ausdruck, indem sie sich mit anderen Menschen zusammentun und gemeinsam den eigenen Idolen frönen. Dem Phänomen Fanclubs widmen wir uns aus verschiedenen Perspektiven: Mark gibt uns eine Einführung in die Organisation der Turbojugend und Moritz führt ein Interview dem Gründer des Rogers-Fanclubs, der nebenher mit den Plastikpunks auch noch ein äußerst originelles Fanprojekt betreibt.
Wer an extreme Fanliebe denkt, hat vielleicht als erstes ein Bild von den Backstreet Boys im Kopf. Moritz setzt sich deswegen in einer Kolumne mit dem Phänomen Boygroups auseinander und beleuchtet damit eine Machart populärer Musik, die seit dem Ende von One Direction aktuell keinen prägnanten Vertreter mehr hat. Dass Fanliebe trotzdem noch äußerst kalkuliert erzeugt werden kann, belegt Kai mit seinem Report über Twenty One Pilots, deren riesige Marketing-Maschinerie einen beeindruckenden Kult zur Folge hatte.
Auch das Projekt, dessen Artikel ihr gerade lest, ist im Grunde ein großes Fanprojekt. Deswegen haben wir uns gefragt, was andere Fanzine-Macher und -Macherinnen eigentlich antreibt, über Jahre ein finanziell überhaupt nicht entlohntes Online-Magazin zu betreiben. Wir trafen uns in Dortmund mit den geschätzten Kolleg*Innen von Minutenmusik zum großen Fanzine-Gipfel und diskutierten dort unsere persönlichen Motivationen und den aktuellen Stand der Szene.