Zum Zeitpunkt, an dem ich diesen Text schreibe, stehen in diesem Jahr noch mindestens zwei Konzerte aus, die ich 2022 noch besuchen werde. Bei einem davon handelt es sich um Enter Shikari in Groningen - eine Show, auf die ich mich nach mehreren abgesagten Shows in Amsterdam und Münster freue wie ein Kind auf Red Bull auf den anstehenden Freizeitparkbesuch. Theoretisch ist in dieser Kategorie also das letzte Wort noch nicht gefallen. Bis dahin liegt da aber ein gewisses Trio aus Schottland sehr weit vorne. Gleich zweimal durfte ich Biffy (Fuckin) Clyro in diesem Jahr live sehen, ebenfalls nach mehrfacher Verschiebung über zwei Jahre hinweg, dafür aber mit noch einem neuen Album im Gepäck. Das erste Mal mit vielen mir sehr lieben Menschen im Rahmen des Hamburger Stadtpark Open Airs, das zweite Mal zusammen mit meinem Bruder in der Düsseldorfer Mitsubishi Halle. Ersteres war trotz, blumig ausgedrückt, suboptimaler Location, fehlendem Support und, Gerlinde gesagt, beschissenem Publikum, ein super Abend. Einmal unter die anderen 20 Leute gekommen, die auch Lust auf Tanzen und Mitschreien hatten, konnten mir dann auch die restlichen Rumsteh-Gäste egal sein. Anders verhielt es sich da in Düsseldorf. Nicht nur gab es dort mit De Staat eine famose Supportband, das Publikum war auch durchweg zur kompletten Ekstase bereit. Biffy Clyro selbst waren auf beiden Shows gewohnt genial, spielten zwei sehr unterschiedliche Sets (immer schön, wenn eine Band auch innerhalb eines Tour-Zyklus' ein bisschen Abwechslung mitbringt) und kramten dabei sogar einige selten gehörte Perlen wie beispielsweise das grandiose “Victory Over The Sun” raus. Mehr konnte ich von der laut mir besten Band der Welt nicht erwarten.