Die instrumentale Komposition weiß sich clever an entscheidenden Passagen in den Vordergrund zu spielen, wartet sowohl mit epischem Grandeur als auch mit sphärischer Unnahbarkeit auf, und gibt dem schon viel gelobten Gesang den nötigen Raum, um die lyrisch sehr farbenfrohen Texte mit angemessenen Impact rüberzubringen. Der eigenwillige Duktus, mit dem Lina Holzrichter diese Texte singt, entbehrt nicht einer gewissen Theatralik, die der Gesamtstimmung ebenso gut zu Gesicht steht wie die gelegentlichen Stimmausbrüche am Ende von Worten oder Zeilen. Diese Worte und Zeilen schwanken über das Album hinweg zwischen kontemplativ kryptisch (“Fremd”), zu flehend (“Glasperlenmädchen”), zu abstrakter Assoziation (“Fenstersims”). Dass das zu keinem Zeitpunkt während der 13 Tracks geschwollen oder kitschig wirkt, spricht für die grandiose Performance der Band.