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Jahresrückblick 2021: Mark

Und mal wieder ist ein Jahr wie eine Slayer-Platte zu ihren besten Zeiten an uns vorbeigerast. Es ist also Zeit für meinen vierten Jahresrückblick für Album der Woche. Mir wird zu Beginn meiner Gedanken schnell klar, dass auch 2021 für mich ziemlich punklastig war. Aber auch wenn die gesamte Branche nach wie vor verrückte Zeiten durchmacht, sie hat auch in diesem Jahr wahrlich nicht geschlafen. Aber lest selbst...

Album des Jahres

Meine Lieblingsfrage. Ich, der sich nie festlegen kann und beim Hotelfrühstück im Zweifel den Schokopudding UND das Müsli zum Nachtisch nimmt (Hamburg, Dezember 2021), muss mich mal wieder entscheiden. Im letzten Jahr fiel meine Entscheidung auf "Hell" von Die Ärzte. Zugegeben, auch "Dunkel" ist in diesem Jahr für mich weit oben dabei, wäre aber im Zweifel zu einfach. Bereits im Frühjahr brachten sich NOFX und Grundhass ins Rennen, im Verlauf des Jahres stießen Inwiefern, AOP und ziemlich zum Jahresende auch Betontod mit wirklich guten Alben dazu. Aufgrund der Vorfreude darauf und den nicht enttäuschten Erwartungen vergebe ich diesen Preis für mich persönlich aber im Jahr 2021 an Männi, der sich mit "Niete" noch einmal aufgerappelt hat, um eine ganze Stange für ihn typische Hits rauszuhauen, in denen man sich wunderbar wiederfinden kann. Die im Rahmen der Rezension und immer noch anhaltende, jederzeit offene und freundliche Kommunikation mit mir als Rezensent UND Fan leistet seinen Beitrag zu dieser Entscheidung und zeichnet Männi als Menschen sowie Künstler positiv aus.

Neuentdeckung des Jahres

Für alle, die sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigen die Schreibarbeit für ein Fanzine aufnehmen zu wollen (wie wäre es mit Album der Woche??): MACHT ES. Es gibt keine bessere Möglichkeit, innerhalb der eigenen Lieblingsgenres neue Musik kennenzulernen. Meistens passiert das mit oder sogar vor den Debütalben junger Bands. Im Jahr 2021 lernte ich auf diese Art und Weise die Band Inwiefern aus der Nähe von Berlin kennen. Und auch wenn "Rendezvous mit der Realität" bereits das dritte Album der Gruppe ist, bezweifle ich, es ohne das Engagement hier kennengelernt zu haben. Mein persönliches Debüt von Inwiefern gefiel schnell. Die Musik ist schnell, frei heraus und rau. Deutscher Punkrock in (Un-)Perfektion. Definitiver Anspieltipp für alle, die mal wieder aus wenigen Akkorden das maximale rausgeholt haben wollen.

Das bitterste verschobene Konzert des Jahres

Eine Kategorie, die sich im nun zweiten Jahr der Pandemie anbietet. Ich weiß nicht wie es euch in diesem Thema geht, bei mir jedenfalls stapeln sich mittlerweile die Konzerttickets für noch ausstehende Shows. Dieser Stapel besteht zum einen aus Konzerten, beispielhaft Danger Dan am Klavier, die von den Künstler*innen in weiser Voraussicht bereits mindestens ins Jahr 2022 geplant wurden. Zum anderen werden ganze Touren teilweise erneut verschoben, da eine Durchführung in der geplanten Größenordnung auch im Jahr 2021 noch nicht möglich war. Am bittersten traf mich das in diesem Jahr bei Iron Maiden in Köln. Eigentlich für das Jahr 2020 geplant, wurde dieses Konzert jetzt bereits zum zweiten Mal verschoben. Naja, nächster Anlauf dann im nächsten Jahr.

Bestes Konzert des Jahres

Auch wenn die ganz großen Nummern nicht stattfinden konnten, durften kleinere Läden sowie Veranstaltungsorte unter geltenden Bedingungen auch in diesem Jahr Gott sei Dank Konzerte vor echten Menschen stattfinden lassen. Ohne Autos um die Menschen herum!  Da der Sport hier aufgrund einer zu hinterfragenden Sonderstellung gefühlt unkomplizierter umso mehr Menschen zusammenbringen durfte, begannen für mich bereits im Spätsommer regelmäßige Stadionbesuche, lange ebenfalls unter Kapazitätsbeschränkungen und später unter 3G- und nun 2G-Regelung. Dennoch habe ich die Zeit gefunden, immerhin ein Konzert zu besuchen: Die Monsters of Liedermaching in Marburg. Auch wenn dieses Konzert in dieser Kategorie ohne Konkurrenz antritt, war der Abend sowas von gelungen, dass es jedes andere Konzert schwer gehabt hätte, ihm das Wasser zu reichen. Mehr dazu nachzulesen im Konzertbericht,