Mit Erscheinen des letzten Pascow-Albums “Jade” setzte die Band aus Gimbweiler Maßstäbe für modernen, frischen Punk aus Deutschland. Nun eröffnen sie das Jahr 2023 mit dem Nachfolgealbum “Sieben”. Schon rein optisch ist die Beziehung der beiden Alben zueinander nicht zu verleugnen. Beide Albumcover zieren schwarz-weiße Porträts junger Menschen, die man auf die ein oder andere Art und Weise als Außenseiter:innen betiteln könnte. Von der gepiercten Punkerin auf dem “Jade”-Artwork zum etwas schmuddeligen, mürrisch dreinblickenden Jungen auf “Sieben”.
Wie Pascow selbst sagen, besteht ihr Anspruch mit dieser Platte zwar nicht in der Neuerfindung des Rades, aber doch in einer Weiterentwicklung des eigenen Sounds. Diese Aufgabe darf man komfortabel als bestanden vermerken. “Sieben” steht zwar unverkennbar in den Fußstapfen von “Jade”, füllt diese aber mit ganz eigenem Profil. Pascow beweisen Song um Song ihr Gespür für euphorisierende Gesangsmelodien und aufrührerische Riffs. Viele Songs auf “Sieben” beherbergen eine Epik, die im Punk eigentlich verboten gehört, so oft rutscht sie zu plumpem Parolengegröle und nichtssagendem Kitsch ab. Pascow umschiffen all diese Untiefen und entgehen der Versuchung des erhobenen Zeigefingers zu Gunsten einer bodenständigen Frustration. “Sieben” ist keine anprangernde Weltverberssererarie, es will sich einfach nur mal richtig auskotzen.