Auch im Songwriting kommt partiell das Gefühl von fehlender Finesse auf, was aber auch daran liegt, dass Turner hier seit jeher ein besonders hohes Maß setzt. Und bei Songs wie „Eye Of The Day“ oder „Rescue Annie“ zeigt er einerseits seinen Witz und Sinn für Ironie, andererseits aber auch sein Talent für gutes Storytelling. So erzählt er in „Eye Of The Day“ die Geschichte der niederländischen Nackttänzerin Margaretha Geertruida Zelle, besser bekannt unter dem Namen Mata Hari. Sie wurde bekannt, als man sie in Frankreich wegen Doppelspionage im ersten Weltkrieg hinrichtete. Die andere Geschichte, die Turner kongenial erzählt, erklingt in „Rescue Annie“. Die Geschichte einer ungeküssten Frau, die ertrunken in einem Fluss gefunden wird und deren Gesicht später als Modell für Reanimationspuppen herhält. So wurde aus einer ungeküssten Frau die meistgeküsste Frau aller Zeiten.
Intim wird es zum Schluss in „Rosemary Jane“, der kleinen Ode an seine eigene Mutter.
So großartig die Idee und das Konzept des Albums sind, so wenig Esprit versprüht das Album. Bis auf die wenigen Ausreißer, schafft es „No Man’s Land“ nicht wirklich herauszuragen. Ironisch, aber absolut verzeihlich, ist auch, dass auf dem kompletten Album keine einzige Frauenstimme zu hören ist. Ein Fun Fact, den man Turner aber nicht negativ auslegen sollte und auch nicht wirklich negativ auslegen kann. Sollte man aber stellenweise einfach mal nicht auf die Texte und Themen achten, so verliert dieses Album an Charme, da sehr wenig hängenbleibt.