Reviews

Danger Dan und "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt (Live in Berlin)": Protest und Witz treffen auf Melancholie

Danger Dan, bekannt als Mitglied der Hip Hop-Band Antilopen Gang, präsentierte mit "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt" vor zwei Jahren sein neustes Soloalbum. Nun veröffentlicht er eine Live-Version der Platte, aufgenommen bei den ausverkauften Konzerten im Admiralspalast in Berlin 2022.

Es ist eine ganz besondere Stimmung, die dieses Album vermittelt: Der eine Song ist melancholisch, nachdenklich, traurig, der nächste zum Schmunzeln und Loslachen. Danger Dan ist an diesem Abend mehr als nur Klavierspieler und Sänger, er wird zeitgleich auch zum Entertainer. Für gute Stimmung ist gesorgt und diese zieht sich auch durch den ganzen Abend. Das Album startet mit einer Ansage, die direkt für eine energiegeladene Atmosphäre sorgt. Mit provokanten Lyrics hinterlässt er einen starken Eindruck, textlich scharfsinnig stellt er so manche gesellschaftlichen Missstände gekonnt in Frage. Beispiel: "Ölsardinenindustrie". Ein Song zu dem die nachdenkliche, düstere Stimmung des Klaviers kaum besser passen könnte.

Aber nicht alle seine Songs sind todernst, es kann auch viel gelacht werden. Zwischen den Songs unterhält Danger Dan das Publikum immer wieder mit kleinen Anekdoten. Die Themen des Abends sind unter anderem: Wikipediaeinträge, Nudeln, Klopapier und Mordmethoden. Auch politisch geht es zur Sache. Das Paradebeispiel ist sein Song "Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt". Danger Dan teilt sehr persönliche Erlebnisse aus seinem Leben. Mal etwas ernster und mal sehr überspitzt mit viel Humor. 

Fazit

7.3
Wertung

Danger Dan weiß zu unterhalten und dem Publikum gefällts. Das Live-Album repräsentiert gut und authentisch wie so eine Show des Künstlers ablaufen kann. Daniel überzeugt sowohl musikalisch als auch ansagenmäßig, eine wirklich gute Performance. Wem Danger Dans Debüt-Solo-Platte gefallen hat sollte in jedem Fall auch in dieses Album reinhören. 

Lena-Marie Buchner
7.5
Wertung

Ein Album ideal für alle, die der Tour von Danger Dan im Jahr 2022 beiwohnen konnten. Und wer die genialen Abende verpasst hat, bekommt nun endlich die Chance all das zumindest ansatzweise nachzuholen. Vor allem die Ansagen dokumentieren einen Künstler, der grundsympathisch rüberkommt und dabei manchmal selbst nicht zu wissen scheint, was dieses Klavieralbum an Erfolg in seiner Karriere ausgelöst hat. Dass sich die gespielten Nummern nicht nur auf die Songs des letzten Albums beschränken, schafft einen echten Mehrwert.

Mark Schneider