Insgesamt passen die Songs erstaunlich gut in die Arrangements, die, wie man es von NOFX kennt, zwischen Skatepunk, Ska und verrückten Einfällen hin und her springen. „Glory Halleluja“, Frank Turners hymnischer Abgesang auf den christlichen Glauben, beginnt bei NOFX als Klavierstück und wird als Punksong mit der doppelten Geschwindigkeit beendet. Dazwischen kommen immer mehr verschiedene Instrumente, Sängerinnen und Sänger dazu und wechseln sich ab. Das liest sich chaotisch, klingt aber wie aus einem Guss.
Auf der B-Seite hat Frank Turner die Songs von NOFX ebenso radikal umarrangiert. Dabei hätte er bei „Scavenger Type“, ein Song über einen Straßenmusiker, einfach die minimale Instrumentierung mit Akustikgitarre übernehmen können. Stattdessen wird der Song mit allem, was eine Folk-Punk-Band aufbieten kann, vertont: Mehrere Gitarren, Klavier und zum Schluss sogar eine Mandoline bilden ein dichtes Songfundament. Die Reggae-Parodie „Eat The Meek“ erhält einen modernen Post-Punk-Sound, der an Bands wie die Editors erinnert.
Das Highlight stellt jedoch der letzte Song „Falling in Love“ dar. Fast doppelt so lang wie das Original im Skatepunk-Stil, entwickelt die Geschichte eines Liebespaares bei einem Flugzeugabsturz mit Turners gewaltiger Stimme und dem akustischen Arrangement eine ungeheure emotionale Wucht. Spätestens dann ist klar, dass er Fat Mike stimmlich haushoch überlegen ist. Jedoch fallen auch die Gemeinsamkeiten der beiden Songwriter auf: Fast alle Lieder sind durchzogen von einer tragischen Melancholie. Auch eine kritische Sicht auf Gesellschaft, die in den politischen Songs wie „Thatcher Fucked The Kids“ (hier von NOFX) besonders zutage treten, verbindet die Beiden.
Dennoch merkt man den Spaß, den alle Beteiligten an der Platte hatten und die gegenseitige Wertschätzung. NOFX haben sogar ein fertiges Album zurückgestellt, um zuerst diese Split-LP zu veröffentlichen. Zwischen der West Coast und Wessex liegen 9000 Kilometer und so nahe waren sie sich noch nie.