Der Opener „Do One“ fasst die Kernaussage des Albums bereits zusammen und nimmt vorweg, welche Botschaft Frank Turner für seine Hörer:innen bereithält: „Just be a better you“ und „Don’t take anyone’s shit“. In „Nevermind The Back Problems“ weist Turner all diejenigen zurück, die immer noch jedem einreden wollen, Punk sei tot. Punk ist (sein) Leben, es ist „beer and straight egde kids and music that’s just noise, […] hardcore, grind and ska, and emocore and oi“. Wer vermag ihm da zu widersprechen? Die Auseinandersetzung mit dem eigenen jugendlichen Ich findet in „Ceasefire“ statt. Der Gegensatz zwischen dem heutigen Ich und dem Ich der Vergangenheit, dessen Ideale und Ziele Jahre später, wie ein quälender Geist für innere Konflikte führen wird, lässt Frank Turner in einen Waffenstillstand münden. Dieser Konflikt, der zu sein, der mensch eigentlich nicht sein möchte, wird in „Somewhere Inbetween“ nochmals aufgegriffen.
Es folgen weitere teils biografische Songs über Verliebtsein („Girl From The Record Shop“), den Verlust von Menschen und des Zuhauses („Letters“, „East Finchley“). Einen bleibenden Eindruck hinterlässt der gesellschaftskritische Song „No Thank You For The Music“, in dem Turner mit einer Direktheit klar macht, „[that he] wouldn’t give a fuck about“ all diejenigen, die sich anmaßen zu bestimmen, was Kunst oder Style sei. Und mensch kann sich in Anbetracht der gegenwärtigen Situation, in der Algorithmen und angebliche Influencer:innen maßgeblich den Mainstream bestimmen, der Hoffnung anschließen, „that the kids have fangs to chew their way through the little Gordian knots“, um diese Entwicklung zu durchbrechen. In einem der kürzesten Songs des Albums, „The Leaders“, findet sich eine der wichtigsten Aussagen des Albums: „If we want this shit to change, it’s up to us and no one else“. Der Song „Show People“ knüpft an die Aufforderung an die Jugend, ihren Weg zu gehen, an. Auch in diesen Lyrics findet sich viel Autobiografisches, den Turner berichtet von seinem Weg, trotz Widerstände sich den eigenen Traum zu erfüllen, auch „that you were scorned just for being yourself“. Der Song „On My Way“ ist eine gefühlvolle, akustische Liebeserklärung an seine Frau und gleichzeitig eine Entschuldigung für seine Liebe zum scheinbar nie enden wollendem Touren. Aber vielleicht führt uns „International Hide And Seek“ in eine mögliche Zukunft, in der Frank Turner mit seiner Frau, sich auf den Weg macht, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen.