Obwohl keiner der bislang genannten Songs in der Tradition des bisherigen Schaffens manövriert, gelingt es der Truppe um Sänger Georgij Alexandrowitsch Makazaria ausnahmslos, Russkaja-Flair zu versprühen. Und mit „El Pueblo Unido“ oder „Here Is The News“ bietet man durchaus ein wenig gewohnte Kost. Nachhaltige Überzeugung strahlen ohnehin erst die politisch motivierten Apelle aus. Da wäre auf der einen Seite der mehrsprachig vertonte Titeltrack, welcher die träumerische Kernbotschaft kraftvoll groovend durch die Lautsprecher wabern lässt. Oder aber der „Kosmopolit“ als Kontrapol der weltweiten Mitte-Rechts-Strömungen. Die eingestreuten Kinderstimmen unterstreichen hier den Aufruf zum in Vergessenheit erscheinenden Multilateralismus - ganz im Sinne einer besseren Zukunft. Wo andernorts Mauern und Grenzzäune lediglich Symptome, nicht aber Ursachen globaler Fluchtbewegungen bekämpfen, fordert man mit „Break Down The Walls“ ein Ende von Abschottung und Einigelung. „Wild Birds“ oder „Born To Fly“ sind demnach nur logische Schlussfolgerungen, die den östereichischen Freigeistern spielend leicht von der Leber flattern.
„No One Is Ilegal“ hievt Russkaja zweifellos auf ein höheres (Bekanntheits-)Level, schleift dabei jedoch mit gezielter Vehemenz die Ecken und Kanten glattrund. Die urkomische Schrägheit verblasst hinter normkonformem Auftreten und gedrosselter Energie. Dafür fallen die gesellschaftskritischen Botschaften in eine überaus turbulente Zeit, die Ihnen Aussagekraft und Nachdruck verleiht. Russkaja feuern lyrische Salven ab und verlernen letzten Endes auch nicht das obligatorische Zuprosten nach vollendeter Arbeit. Alles im Rahmen, alles in Ordnung.