"Blades“ bietet Heavy Metal in bestem Sinne. Starkes Riffing, eine gute Produktion und viel Durchschlagskraft. Das Zusammenspiel aus Vertonung und dahinterliegendem Konzept funktioniert. „Giants Leaving“ schwingt sich durch luftige Höhen und fängt die Dynamik maritimer Witterung gelungen ein. So rasch wie in Küstennähe ein Sturm aufziehen kann, so rasch stürzt sich dieser Track auf seine menschliche Beute und verdeutlicht die Dramatik mit Bravour. „Blood Honey“ driftet in dessen gut zehnminütiger Spielzeit in Jazz-Gefilde ab, besinnt sich dann allerdings auf die Vorzüge einer zerklüfteten Rock-Landschaft. Branchenfremde Bereicherungen lassen sich auch im Falle von „Landless King“ erkennen. Funkige, an die Red Hot Chilli Peppers angelehnte Klänge, mögen im ersten Moment deplatziert erscheinen, doch entfalten sie im späteren Verlauf ein weiteres Mal die verblüffende Fähigkeit der Münsteraner, verschiedene Fragmente zu einem überzeugenden Gesamtwerk zu vereinen. Die Erwartungen, die das anfängliche „Enter: Death Box“ als getragenes, unheilvolles Piano-Intro schürt, werden tatsächlich noch übertroffen. Glanzvolle Musik mit glanzlosem Anlass.