Die Nachricht kam für viele überraschend: Kettcar gaben Mitte September bekannt, vorerst mit dem Musizieren aufzuhören und eine Pause unbekannter Dauer einzulegen. Die Band kam erst im Jahr 2017 aus einer fünf Jahre andauernden Pause und gibt als Begründung für die erneute Unterbrechung an, wie gut die letzte Unterbrechung der Truppe um Frontmann Marcus Wiebusch getan hatte. Neben der Ankündigung einer vorerst letzten Deutschland-Tour ist „...und das geht so“ ein Vorgeschmack auf ebenejene Konzerte und gleichzeitig ein Spiegel der achtzehnjährigen Bandgeschichte.
Die Liveplatte umfasst 21 Titel aus allen fünf Alben, unterscheidet sich aber deutlich von den aufgenommenen Versionen. Das Album ist kein Mitschnitt eines ganzen Konzerts, sondern wurde auf verschiedenen Konzerten der Touren zum aktuellen Album „Ich vs. Wir“ und der EP aufgenommen. Der größte Unterschied ist die Unterstützung durch verschiedene Bläser, die Kettcar auf der Bühne ergänzen und dem Sound der Band dadurch einen ganz neuen Aspekt verschaffen.
„...und das geht so“ bringt das Kettcar-Konzertfeeling ins eigene Wohnzimmer. Neben der gespielten Musik lässt die Band aber auch tiefe Einblicke in die Bandgeschichte zu. Marcus Wiebusch ist bei den Ansagen sehr locker drauf und muss häufig selbst lachen, wenn er zum Beispiel erzählt, wie die Band in den Anfangsjahren versuchte einen Deal zu bekommen oder Handlungsempfehlungen von Thees Uhlmann verrät. Da das Label beim Song „Balkon gegenüber“ aber eine weitere Strophe und einen Refrain forderte und man sich darüber nicht einig wurde, haben Kettcar kurzerhand ihr eigenes Label „Grand Hotel Van Cleef“ gegründet. Im Nachhinein keine schlechte Entscheidung. Und siehe da, nach 18 Jahren haben Kettcar sogar wirklich eine zweite Strophe geschrieben und auf den Konzerten gespielt, in weiteren 18 Jahren folgt laut eigener Aussage dann der Refrain.