Über drei Jahre ist die letzte ernstzunehmende Platte von Callejon nun schon alt, das im letzten Jahr erschienene Rap-Coveralbum „Hartgeld im Club“ klammern wir an dieser Stelle aus. „Fandigo“ erblickte im Juli des Jahres 2017 das Licht der Welt und hinterließ große Diskussionen in der ab diesem Zeitpunkt gespaltenen Zuhörerschaft. Auch wenn es ein Stück weit normal ist, dass nicht alle Fans einer Gruppe von Neuerveröffentlichungen begeistert sind, hatte man bei „Fandigo“ das Gefühl, dass der zu große Stilbruch bei nicht Wenigen für komplette Abwendung gesorgt hatte. Über drei Jahre später scheint sich „Metropolis“ wie verstandene Kritik an all diejenigen zu wenden, die sich nach alten, klanglich härteren Zeiten sehnen.
Nachdem sowohl das Cover von „Metropolis“ mit dem im für Frontmann und Artworker Bastian Sobtzick typischen Stil gehaltenen Totenkopf bereits irgendwie an „Früher“ erinnert, goss der vorab veröffentlichte Titeltrack „Metropolis“ bereits literweise Öl ins Feuer der Hoffnung. Die Hoffnung all derer, die am Strand des unruhigen Metalcore-Meeres stehen und das einst so große Schiff Callejon zurück von der Kreuzfahrt auf den Flüsschen „Fandigo“ und „Rap-Cover“ zurückerwarten. Mit der Veröffentlichung des humorvollen und dennoch brutalen Videos zu „Gottficker“ tauchte dann zuerst der Mast auf, bevor das Schiff die Mündung endgültig passiert und die Band zurück im Blickfeld der sehnsüchtig Wartenden auftaucht.