Reviews

Architects - All our gods have abandoned us

Mit ihrem siebten Album “ All Our Gods have abandoned us” steigern sich ARCHITECTS erneut und legen die Messlatte für alle Metalcore-Releases in diesem Jahr sehr hoch. Feinste Breakdowns, gnadenloses Geballer und Geschrei und diese dauerhaft mitschwingende Bedrohung und Verzweiflung ergeben eine gelungene Platte der Engländer.

Zugegeben, unsere Kernkompetenz hier in dem Fanzine liegt eher im Punk wie der ein oder andere treue Leser schon mitbekommen hat. Dennoch haben wir uns hier bewusst entschieden, die neue ARCHITECTS-Scheibe als “Album der Woche” zu featuren, einfach weil sie genau das ist. Elf Tracks klug komponiert und produziert nehmen uns mit auf eine epische Reise.

Das Album ballert gleich gehörig los. Mit “Nihilist” zeigen ARCHITECTS gleichmal, dass sie in den letzten zwei Jahren fleißig und hart an sich gearbeitet haben. Support-Shows für unter Anderem Parkway Drive und Festivals wie das Vainstream haben die Jungs nochmal gehörig bekannter gemacht und auch uns schon von ihrem Live-Potenzial überzeugt. Sam Carter schreit sich um Kopf und Kragen und geht dabei an keiner Stelle wirklich unter. Schon zu Beginn gelingt es der Band, ihren Mix aus Metalcore, Mathcore und Postcore/Postpunkanleihen klug zu verteilen. Hier wird nicht nur geballert, hier gibt es auch mal Zeit für cleane Parts und treibende Punkeinlagen - fetzt! Wenn man sich beim zweiten Durchhören dann stärker auf die Lyrics orientiert, bekommt man gleich wieder dieses gewohnte gewisse desillusionierte Gefühl. Verliert man sich in den Worten von Carter, dann geht die Welt demnächst unter. Niemand interessiert sich für den Anderen, Menschlichkeit ist passè. Kann man es ARCHITECTS verübeln? Ansich der aktuellen Weltkrisen wie der Flüchtlingskrise eigentlich nicht. “Maybe we passed the point of no return. Maybe we just wanna watch the world burn [..]” beschreibt es da ganz gut.

Besonders hervorheben wollen wir noch “Memento Mori”, dem abschließenden Track der Platte. Ein Metalcore-Track über acht Minuten hört man nicht alle Tage und hier zaubern die Engländer noch einmal alle Tricks aus dem Hut. Schon allein die länge des Lieds verrät, dass hier keine normale Songstruktur etabliert werden kann. Ruhige, cleane Parts mit Syntesizern gefolgt von harten Riffs und Geschrei, dazwischen gesprochene Erzählung und ein finales Crescendo mit gnadenlosen Texten erinnern uns alle an eines: Memento mori - Denke daran, dass du stirbst.

Fazit