Be Well brauchen dann nicht lang für Umbau und den Beginn ihres Sets. Kurze Begrüßung, dann nimmt der Wahnsinn seinen Lauf. Eine knappe Stunde für Hits wie „Hello Sun“, „I will leave you with this“ oder „Meaningless Meassures“, dazu zwei Cover Songs, der erste von der Band Battery, die ehemalige Hardcore Gruppe von Leadsänger Brian McTernan und ein zweiter ganz am Schluss.
Leider war es mir akustisch nicht möglich, die Titel zu verstehen. Denn auch hier gilt weiterhin, dass der Sound besser sein könnte. Dies würde ich eigentlich auch vom Publikum behaupten, jedoch sind diese erstens auch schon zu großen Teilen etwas älter und zweitens tauen sie vor allem bei den Covern und den letzten 15 Minuten mehr als auf und fangen an, dieses Feeling zu versprühen, welches eine klassische Hardcore Show eben hat. Stagedives, am Micro mit rumbrüllen, tanzen, springen, durchdrehen.
Noch dazu hat irgendjemand im Conne Island Regionalzeitungen kleingerissen und wirft diese seit Giver durch die Venue, was sie zu übergroßem Konfetti werden lässt. Das Chaos ist absolut wunderbar und auch so unfassbar respektvoll. Mittlerweile treibe ich mich ja auf wirklich vielen Hardcore Shows rum und rege mich recht oft über einige Menschen auf, welche unbedingt Stunk machen wollen, Leute in Pits ziehen oder sich dazu erdreisten Menschen ins Gesicht zu springen, die augenscheinlich kein Teil des Pits sein wollen. Hier ist dem nicht so.
Trotz der Tatsache, dass es wie ein gängiges Hardcore Konzert wirkt, passen weiterhin alle aufeinander auf, es wird nur in Gesichter getreten, die auch getreten werden wollen und man springt vor allem in vorbereitete Mengen, warum kann es nicht immer so sein? Am positivsten aber sind die Ansagen, im Kern sind das die normalen „Schön, dass ihr hier seid“, „Hat lange gedauert“, xy-Ansagen aber immer wieder spricht McTernan von privaten Problemen seiner Familie und dem persönlichen Kampf mit sich selbst, teilweise so tief in diesem, dass er hart mit den Tränen ringt. Das beeindruckt mich immer wieder sehr.