Stolpert man in die Welt des deutschsprachigen Metalcores, so stößt man unweigerlich auf die im Rheinland ansässigen Callejon, welche nun schon seit 20 Jahren immer größer werdende Massen mit ihrem nahezu rein deutschsprachigen Geschreie begeistern. Nun steht pünktlich zum Jubiläum ihr neues Album „Eternia“ bereit. Jedoch ist es nicht unbedingt etwas, mit dem man so einen Meilenstein feiern sollte.
Den Anfang macht „Eternia“, der Titeltrack selbst. Lyrics über den hausgemachten Untergang à la „Die Zukunft ist ein Leichenhaus“. Dazu ein ganz typischer Callejon-Song, welcher frisch aus dem für die Band typischen Baukasten kommt, das bedeutet treibende Haudrauf-Instrumentals und als Refrain entweder ein epischer Mitbrülltext oder stark zurückgefahrene Symphonie mit BastiBastis cleaner Stimme. Der Titeltrack glänzt hier mit seiner Unauffälligkeit, einfach ein solider Metalcoretrack. Kurz danach etabliert sich auch das Leitmotiv des Vorgängers „Metropolis“ wieder, welches sich in der ganzen Aufmachung des Albums widerspiegelt und selbst in die Videos und Texte einfließt. Callejon bauen sich einen Kosmos auf, der möglichst horror und gritty sein soll. Hier verzerrter Gesang, da ein manisches Lachen, leider zieht das so überhaupt nicht. Es führt in „Tor des Todes“ zu sehr vielen Ebenen der Vocals, welche allerdings nicht erreichen, dass hier von krasser Produktion gesprochen werden kann - eher wirkt das schnell überproduziert und vor allem unnötig. „Guillotine“ zum Beispiel zeigt zwar im Refrain, dass der Switch von bretthart zu melancholisch funktioniert, setzt dann aber eine unnötige Bridge mit Störgeräuschen an, die auch so schnell vorbei ist, wie sie kam. Und solch unnötigen Momente hat das Album dauernd. Aber es ist ja nicht nur das.