Die Probleme unserer Zeit sind drastisch. Während ein Teil der Bevölkerung seit nunmehr einem Jahr für nachhaltigere Lebensumstände auf die Straße geht, verschließt ein entscheidender anderer Teil vor den zerstörerischen Gefahren noch immer die Augen. Das Hamburger-Alternative-Duo Zwo Eins Risiko wählt deswegen für seine neue Single drastische Bilder: Vor den Fahnen großer Industrienationen stülpt sich ein Aktivist eine Plastiktüte über den Kopf und erstickt sich so selbst. Die Band selbst sagt dazu: "Wie es scheint, sind Bilder von Tieren, die an Plastik sterben, für viele alltäglich geworden. Was ist also die nächste Stufe?"
Untermalt wird dieser dramatische Stunt mit einem Song, der im bisherigen Oeuvre der Hamburger definitiv der spannendste und intensivste ist. Trotz eingebauter Hives-Hommage ist "Plastik" ein Track völlig ohne das sonst für die Hamburger so typische Augenzwinkern. Stattdessen schaukelt sich ein dramatischer Beat allmählich in eine ausbrechende Tom-Morello-Gitarre, die in ihrer Direktheit ihre Wirkung nicht verfehlt. "Plastik" will aufrütteln und zum Handeln animieren. So heißt es im Song kämpferisch: "Und bietest du ihm nicht irgendwann die Stirn/ hast du Weichmacher im Bauch/ wie Nazis im Hirn."
Zwo Eins Risiko lassen ihren Worten auch Taten folgen und spenden alle Einnahmen aus dem Song an die Organisation Plasticontrol. Der Verein kämpft gegen die weltweite Plastikflut und engagiert sich im Kontext dieses Themas in verschiedenen Bereichen.
Das Hamburger Duo Zwo Eins Risiko verfolgen wir seit unserem Proberaumbesuch im Rahmen unseres Formats "Unter dem Radar" sehr intensiv. Im vergangenen Jahr hatten die Hamburger ihre Debüt-EP "Herz" veröffentlicht.