"Ruiner" hat mich damals sehr verwirrt. Er klingt teils industrial-mäßig und sehr düster und ist dann wieder tanzbar und hat sogar einen Rap-Part. Später habe ich erfahren, dass er aus zwei Songs zusammengefügt wurde und Reznor selbst gesagt hat, dass er nicht weiß, ob er wirklich gut geworden ist. Ich persönlich liebe den Track und benenne seit Jahren meine Feuer-Pokemon oder RPG-Charaktere danach. Die Stimmung ist bedrückend und "Ruiner" ist definitiv kein Wohlfühlsong. Er ist voller Wut und Verzweiflung, aber auch Befreiung, kommt doch die Zeile "You Didn't Hurt Me, Nothing Can Stop Me Now" darin vor. "Nothing Can Stop Me Now" ist dahingehend interessant, weil diese Zeile auf "The Downward Spiral" und späteren Alben mehrfach erwähnt wird. Reznor arbeitet gerne mit Selbstzitaten und so gibt es auf dem Album auch eine Melodie, welche in mehrere Tracks eingearbeitet wurde, aber das nur am Rande. Wer mehr wissen will, sollte sich definitiv den nin.wiki-Eintrag zu Gemüte führen.
"Ruiner" beginnt mit mit einem Sample aus dem David-Lynch-Film "Elephant Man" und treibenden Drums, welche kurz darauf von Synthesizern und Reznors Stimme begleitet werden. Plötzlich wandelt sich der Song in ein kontrolliertes Chaos, nur um dann plötzlich in sanfte Industrialklänge überzugehen. "Ruiner" lässt keine Atempause und überrascht immer wieder mit Tempo- und Klangwechseln. Trotz allem bleibt es in gelenkten Bahnen und klingt nie unangenehm, sondern interessanter als es zu erst anmutet. Die Songstruktur ist klassisch mit Strophen, Bridges und Chorus, sodass "Ruiner" trotz klanglicher Herausforderung gut ins Ohr geht.