Im Gegensatz zu diesen beiden Songs wirkt das Album dennoch etwas dramatischer und ernster. Man vermisst den alten Fun-Punkrock aber nicht, da man ganz neue Seiten Itchys bestaunen kann. Nicht zu verachten sind zudem die Gedanken, welche sich die Band um manche Songs gemacht hat. „Fall Apart“ ist eine Zusammensetzung aus unglaublich vielen „Problemen“ der heutigen Welt. Belanglose Dinge, die einem zur Last fallen, sollte man vergessen und sich auf die wirklichen Krisen fokussieren – so ist in etwa der Tonus des Songs. Der Track dürfte wohl der kleine Geheimfavorit auf den Titel „Song des Albums“ haben. Durch die musikalisch erzeugte, sehr schöne, aber auch leicht melancholische Stimmung bekommt der Track einen griffigen Ton. Bei den schönen Liedern findet man auch „Before You Go“. Es ist das einzige Liebeslied der Platte, dahingehend auch das Ruhigste und vielleicht Entspannteste.
Der Unterschied von „All We Know“ zu anderen Platten ist vielleicht wirklich diese Leichtigkeit, mit der man das Album anhören kann. Man hat weder bei den härteren Songs wie „Keep It Real“, noch bei den seichteren wie „Day In Day Out“ das Gefühl, dass Itchy unbedingt so klingen wollen. Das macht die Platte besonders. Es gibt keinen Song, der aus dem Muster fällt. Das liegt daran, dass es bei diesem Langspieler kein Muster gibt. Itchy haben einfach geschrieben und gespielt. Mit den Jahren sind sie reifer und erwachsener geworden, zumindest was die Musik betrifft. Dass sie aber auch mehr Weltkenntnisse besitzen, hört man vor allem bei „The Last Of Us“, dem letzten Song. Dieser passt ans Ende wie kein Zweiter. Er klingt wie ein Abschied mit baldigem Wiedersehen. Und genau das will man hoffen, bei so einer starken Platte!