Die Geschichte von Zeal & Ardor beginnt nicht unbedingt dort, wo sonst große musikalische Geniestreiche entstehen. Im Gegenteil, Gagneux war eigentlich ziemlich langweilig, als er auf 4chan einige User fragte, welche zwei Stilrichtungen er kombinieren sollte. Das Ergebnis dieses im Nachhinein sehr einschneidenden Ereignisses liegt mittlerweile auf Platte vor: „Devil Is Fine“ vereint Elemente aus Blues, Gospel – und Black Metal. Das klingt auf dem Papier völlig absurd, und das ist es auch. Aber Gagneux weiß sehr gut was er tut, und so klingt das Debütalbum in seiner Konsequenz tatsächlich vollkommen logisch. Wie auch immer das möglich ist.
Ein Mittel, das Gagneuxs Werk wohl so rund macht, ist das übergreifende Thema von okkulten Praktiken und satanischen Gesängen, denn das lässt die beiden zunächst so gegensätzlich erscheinenden Musikrichtungen wie aus einem Guss wirken. Die Gesänge schwarzer Sklavenarbeiter werden durch ihre düstere Inszenierung zum beklemmenden Ritual-Mantra, Gagneuxs durchdringende Black-Metal-Schreie werden zur bildlich vertonten Höllengeburt. Einspieler von schaurigen Spieluhren und wummernden Synthesizer-Elementen tun ihr Übriges, um der akustischen Teufels-Beschwörung scharfen Feinschliff zu verleihen.