People Like You und "Verse" - sorgloser Indie-Jazz

Auf „Verse“ fühlt sich jeder Ton wie ein sorgsam gesetzter Schritt an. Jede Note harmoniert angenehm mit der nächsten, obwohl People Like You zwei musikalische Welten vereinen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben: Indierock und Jazz. Die verträumten und fröhlichen Gitarren werden immer wieder von prägnanten Bläsern ergänzt, erweitert und oft auch übernommen. Besonders hervorstechend ist das in den Trompeten-Soli in Songs wie „Eulita Terrace“ oder dem großartigen „Thumbnail“. Im Closer „Sleeptalk“ gerät der Einsatz der Blechbläser wesentlich perkussiver, wodurch der Sound einen deutlichen Ska-Einschlag gewinnt.

Das Schöne an dieser Musik ist vor allem ihre Sorglosigkeit. „Verse“ fühlt sich nicht wie ein komplex-vertracktes Genre-Tohuwabohu, sondern wie das logische Ergebnis aus Feinfühligkeit und Liebe an. Das mag nicht immer besonders aufregend oder fesselnd sein, strebt aber stets nach der nächsten positiven Note. So ist das zweite Album der Band aus Boston ein vor allem bodenständiges Werk, dass sich analog zum Bandnamen wie die Arbeit von guten Freunden anfühlt – und das ist mehr wert, als man vielleicht denken könnte.