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Marika Hackman und "Covers": Sanfte Melancholie

Marika Hackman hat mit ihrem neuen Album „Covers“ ihren eigenen Weg gesucht, um mit ihrer Stimme im Einklang zu minimalistischen Beats eine ganz eigene Variante der Indie-Songs zu produzieren.

Mit Coversongs kann man sich entweder wie die Schulaufführung der 8b anhören, oder wie Louis Armstrong in „La Vie En Rose“. Marika Hackman hat mit ihrem neuen Album „Covers“ ihren eigenen Weg gesucht, um mit ihrer Stimme im Einklang zu minimalistischen Beats eine ganz eigene Variante der Indie-Songs zu produzieren.

Die Erinnerungen an vergangene Beziehungen, der metaphorische Bruch des Herzens, oder die letzten Streitszenen vor der Trennung - symbolische Zerbrechlichkeit, die sich auch im Klang der Songs bemerkbar macht. Der simple Aufbau der Songs, bestehend aus minimalistischen Beats mit sanften Gitarrensounds im Hintergrund, legt den Fokus auf die sanfte Stimme von Marika Hackman. Durch diesen Fokus gelingt es der Künstlerin, ihre eigene Interpretation der Songs zu gestalten.

Dieser besungene Herzschmerz im Einklang mit der Stimme Marika Hackmans verleiht den einzelnen Tracks eine melancholische Stimmung. So wirken die Texte noch viel eindringlicher und Schmerz, Verzweiflung und Traurigkeit werden weitaus mehr zum Ausdruck gebracht, als in den Originalen. Das zeigt sich vor allem im Track „All Night“, in dem über einer Trennung und deren Ausgang philosophiert wird.

„Wenn alle nur auf's eine hinaus sind, bin ich dein Fels in der Brandung“ - in dieser Betrachtungsweise scheint das „Aus" der Beziehung eine verheerende Konsequenz mit sich zu ziehen - der fehlende Schlussstrich und das sich Sehnen nach einer nicht weiter existierenden Vergangenheit bringt Melancholie mit sich. Marika Hackman singt so gefühlvoll, dass man fast meinen könne, dieser Song sei das Original. Durch die schon angesprochene Schlichtheit der Songs und durch den sich stark ähnelnden Aufbau der einzelnen Tracks wirkt das Album eintönig. Der Spannungsbogen fehlt, das wird aber durch die Stimme von Marika Hackman wieder wettgemacht.

Songs zu vereinfachen und Instrumental-Elemente wegzunehmen, um so den Fokus auf die Stimme zu legen, tut dem Album gut, weswegen der Vibe auch eher entspannt als langweilig ist. Marika Hackman hat es trotzdem nicht ganz geschafft, die Eintönigkeit im Album zu vermeiden, was sich auch im nicht vorhandenen Spannungsaufbau bemerkbar macht. So wirkt die Platte aber insgesamt jedoch viel ruhiger als die Originale.

Fazit

6.4
Wertung

Eine entspannte Platte, bei welcher jedoch der „Wow“-Effekt fehlt.

Paula Thode
6.2
Wertung

Marika Hackman lädt mit ätherischen Coverversionen zum Träumen ein. Für Entspannte und die, die es werden wollen.

Steffen Schindler