Der Pressetext zu „K.G.“ spricht von einem „Gizzverse“, dass die Australier erschaffen haben. Und es dehnt sich beständig aus. Der Referenzrahmen des Gizzverse ist die Musik des letzten halben Jahrhunderts, von Folk und Psychedelia über Metal und Jazz bis hin zu elektronischen Klängen. Die enorme Spiel- und Experimentierfreude der Band erkennt man auch an ihrem geradezu absurden Output: „K.G.“ ist das 16. Album in zehn Jahren Bandgeschichte und klingt dabei ein wenig nach der Quintessenz dieser.
Im instrumentalen Intro „K.G.L.W.“ treffen wir direkt alte Bekannte wieder: die mikrotonalen Gitarren von „Flying Microtonal Banana“, einem der fünf Alben, die King Gizzard 2017 veröffentlicht haben. Das für die westliche Musik ungewöhnliche Tonmaterial integrierten sie dabei genial in ihren Psychedelic Rock. Die Songs auf „K.G.“ sind weniger jamorientiert, aber dennoch unvorhersehbar: Der längste Song „Straws In The Wind“ beginnt minimalistisch und laid-back, steigert sich dann in mehrere aufeinanderfolgende Soli, um schließlich hallend auszufaden. Darauf folgt das drängende „Some Of Us“, das eigentlich schon zu Ende ist, als es noch mal ein paar groovige Sekunden drauflegt.