Selbst wenn dem so wäre, die hintersinnigen Reime, der clevere Einsatz von Adlibs und sein bodenständiges Loser-Image machen immer noch Spaß. Aber „Wunderbare Welt“ bietet auch genug Stücke, die zwar nicht überraschen, aber beim Hören dennoch neue Facetten durchblicken lassen.
Da ist das Tristan Brusch-Feature „Du wartest“, das das Gefühl von Entfremdung in ein eingängiges Pop-Gewand kleidet. Es gibt „Danke, dass du mich verlassen hast“, in dem er zusammen mit Danger Dan von einer toxischen Beziehung erzählt, endlich ohne Wut und Vorwürfe. Und zum Abschluss den Bis-hier-her-Track „Mit dem Taxi in die Therapie“. Alle diese Songs sind von frei von Ironieebenen, sondern einfühlsam und aufrichtig.
Waren diese Momente auf „Andorra“ noch vereinzelt und vielleicht absichtlich eher unauffällig, trägt er diese Aufrichtigkeit und Verletzlichkeit nun sehr viel stärker vor sich her. Und auch das ist ein Talent von Fatoni: Zwischen all den Punchlines lässt er die Hörenden nicht vergessen, dass es okay ist, nicht okay zu sein.