Tim Vantol: Nun, ein paar Monate später und wir stecken immer noch fest und es ist frustrierend, vor allem, weil wir nichts planen können, da niemand weiß, wann es vorbei sein wird. Ich habe mein Album wie geplant im Mai veröffentlicht und es war auf der einen Seite hart, da es schwer ist, ein Album ohne Tour zu veröffentlichen. Auf der anderen Seite gab es aber auch neue Möglichkeiten, wie z.B. gutes Radio-Airplay (da es nicht viele neue Veröffentlichungen gab) und gute Unterstützung von den Fans. "Better Days" schaffte es sogar in die deutschen Charts (Platz 32). Aber der Grund, warum ich das alles mache, ist, weil ich es liebe zu touren, live zu spielen und zu reisen, also ist es besonders hart nach all den Monaten, die ich zu Hause war. Zum Glück konnte ich diesen Sommer eine Handvoll besonderer Shows spielen: Autokino, Biergärten, vor einer Festival-Crew und auf einem Parkplatz mit Gartenstühlen. Ich habe wirklich jede einzelne davon genossen, da es so schön war, die Leute wiederzusehen, und vor allem ihre glücklichen Gesichter und ihre Unterstützung. Aber um ehrlich zu sein, nachdem ich die ersten paar Monate ziemlich optimistisch war, fängt es jetzt an, mich zu erwischen, es fängt an, mich runterzuziehen, ich fange an, frustriert zu werden. Ich hoffe, dass sich das alles bald ändert, denn ich habe es satt, von zu Hause aus zu arbeiten und ich habe es satt, frustriert zu sein. Aber: Um ehrlich zu sein bin ich auch dankbar, dass ich so viel Zeit mit meiner Frau und unserem Neugeborenen habe.