Pink Floyds "Dark Side Of The Moon“ ist, neben Joy Divisions "Unknown Pleasures“, wohl das meistgedruckte Albumcover auf Shirts. Ich hab nie verstanden, was alle an Pink Floyd finden, aber ich habe mich hingesetzt und dem Album gelauscht und versucht zu verstehen, warum dieses Album als so großartig gilt. Ich habe es nicht verstanden. Dazu möchte ich allerdings erwähnen, dass ich mit älterer Musik selten etwas anfangen kann. Jannika bekommt seit Monaten von mir Anti-Beatles-Memes geschickt, ich weiß auch nicht, was die Leute an Metallica finden und auch die Rolling Stones erschließen sich mir nicht. Ich mag Teile der 80er-Musik, aber alles was davor kam, ist einfach nicht mein Fall. Ich mag nicht einmal die meisten Bowie-Songs, obwohl ich das gern tun würde. Ich achte diese Künstler für ihr Schaffen und natürlich haben diese Bands viele Musiker/innen dazu gebracht, selbst Songs zu schreiben und unzählige anstrengende Musiknerds dazu befähigt mir zu erzählen, dass die Musik früher einfach besser war. Ähnlich wie Tool-Fans nur halt mit Vergangenheitsverklärung.
Wie gesagt, ich verstehe, dass diese Künstler damals bahnbrechend waren, aber das war „Kampf der Titanen“ 1981 auch und trotzdem sieht der heute halt nicht mehr gut aus. Dann doch lieber „Pacific Rim“. Und so ist es bei mir auch mit der Musik. Also zu „Dark Side Of The Moon“. Da wäre zuerst einmal "On The Run". Was ist das? Also was soll das sein? Merkwürdige Geräusche, die aber auch nicht wirklich melodiös sind. Interessant, damals sicherlich bahnbrechend, aber einfach nicht schön. Das Schlimmste war aber "Great Gig In The Sky". Das nervige Geschrei der Sängerin erinnert mich daran, warum ich Christina Aguilera so anstrengend finde. Kein Text, nur „Oooohhh“ und „Aaaahh“. Und das passt auf das ganze Album. Es ist einfach ein riesiges "Guck mal was ich kann". Ich mag lange Songs. Ich mag instrumentale Songs. Ich mag Post-Rock, aber da wird mit den Melodien auch ein Gefühl erzeugt, was ich bei Pink Floyd nicht bekomme. „Money“ ist okay, aber halt irgendwie öde. Einzig "Us And Them" weiß mit smoothem Saxophon abzuholen und hört sich ganz gut an. Ich komme allerdings auch nicht mit dem Gesang klar, was vielleicht einfach der Zeit geschuldet ist. Ich mag es, wenn Künstler Gefühl in ihre Stimme legen. Brendan Murphy von Counterparts oder ein Trent Reznor von Nine Inch Nails haben mich seit Jahren geprägt und ich will es spüren, dass der Sänger wütend, verzweifelt oder was auch immer ist. Das habe ich bei Pink Floyd nicht. Sehe ich die Wichtigkeit der Band und vielleicht auch des Albums? Ja. Hat es für mich irgendeine Bedeutung? Nein. Ein Tipp für Pink Floyd-Fans habe ich dennoch. Im Planetarium in Bochum gibt es eine Pink Floyd-Show. Auch wenn ich die Musik nicht sonderlich mag, wirkte das Ganze zusammen schon recht gut. Meiner Pink Floyd-liebenden Freundin hat es jedenfalls gefallen.