Bewegt man sich in den weiten Gefilden des (Emo-)Post-Hardcore, so stößt man sehr schnell auf Silverstein aus Burlington, Kanada. Mit ihrem kurzen Ausrutscher „A Beautiful Place to Drown“, welcher sich eher schlecht als recht in Richtung Alternative Rock erstreckte, schlägt die Band nun mit „Misery Made Me“ mehr als kraftvoll zurück und released mal eben das mit beste Album ihrer über zwanzigjährigen Bandgeschichte.
Nun fällt es wirklich schwer, in diesem eher kurzen Text die richtigen Worte zu finden und auch ja nichts außer acht zu lassen. Die vorab veröffentlichten Singles „Bankrupt“ und „It‘s over“ zeugten davon, dass Silverstein zu ihrem älteren Sound zurückkehren. Die Erwartungen gingen dabei eher in Richtung eines stringenten Post-Hardcore Albums, welches zwar gut wird, aber eher wie gedrungene Reminiszenz wirken könnte. Und wie falsch diese Annahme war, ist bereits in den ersten beiden Songs zu merken. Mit „Our Song“ und „Die Alone“ bietet die Band um Shane Told direkt ein paar der schnellsten Songs seit mehr als zehn Jahren ihrer eigenen Bandgeschichte, zweiteren möchte ich sogar als den wohl härtesten dieser betiteln, was ebenfalls durch die Zusammenarbeit mit Andrew Neufeld von Comeback Kid kommt. Ab hier erreicht „Misery Made Me“ aufeinanderfolgend neue Höhepunkte, egal ob in den eher ruhigen Tracks wie „Cold Blood“, pompösen Instrumental Porns wie „Don‘t Wait Up“ oder einer reinen Akustikballade wie „Misery“. Immer wieder kommt die Gruppe mit einem anderen Kniff, einer neuen Überraschung, einer ganz eigenen Idee daher und führt diese perfekt zum Gesamtwerk.