Instrumentalmusik – zumindest die gute – vermag es wie kein anderes Genre, Faszination allein durch Stimmung auszuüben. Ob groovy wie Polyphia oder hypnotisch wie Animals As Leaders, diese Spielart der Gitarrenmusik braucht keinen Gesang und keine Lyrics, um einen Vibe zu versprühen. Im Gegenteil, diese Elemente wären vermutlich sogar störend, würden sie einen doch aus der Immersion reißen. Künstler:innen dieses Subgenres streben damit eine ähnliche Dynamik an wie das Goa oder bestimmte andere Spielarten elektronischer Musik tun. Möglichst wenig verbale Ablenkung, damit sich die Wirkung der Töne optimal entfalten kann. Diese Wirkung wissen auch Russian Circles auf ihrer neuen Platte “Gnosis” für sich zu nutzen. Das Album umfasst zwar gerade einmal sieben Tracks, die läppern sich aber auch zu einer Laufzeit von knapp 39 Minuten. Damit bekommen die einzelnen Songs genug Anlauf, um ihren Stimmungsaufbau zu vollziehen.