Dem ein oder anderen ist vielleicht schon vor einer ganzen Weile „Richtung Norden“ von Hi! Spencer untergekommen. Der Song ist seit Monaten in der „Wilde Herzen“-Playlist von Spotify. Zu Beginn erinnert er ein bisschen an Kraftklubs Indierock: schnell, vorwärts, chorähnliche „Oh-oh-ohs“. Dann die raue, melancholische Stimme von Sven Bensmann und schließlich der eingängige Refrain mit Sehnsucht nach dem Meer.
Hi! Spencer fügen sich mit ihrem zweiten Album „Nicht raus, aber weiter“ perfekt in die deutsche Rocklandschaft ein, sind irgendwo zwischen Jupiter Jones und Kettcar und erinnern auch mal an ruhigere Feine-Sahne-Fischfilet-Stücke (vor allem der Gesang). Elf Songs finden sich auf der Platte der fünf Osnabrücker. Keiner ist wie der andere. Da ist der ruhige Titelsong, der ein bisschen verspielt um die Ecke kommt, oder der Mutmacher „Wo immer du bist“. Er erinnert an die Leichtigeit von Von Wegen Lisbeth, ist dann mit seinen Gitarren-Riffs aber doch rockiger, überzeugt letztendlich auch mit einer schönen ruhigen Passage, in der die Gesangsstimme im Vordergrund steht und die Instrumente in den Hintergrund drängt.