… und das Pulver bereits verschossen. Zwar liegen zwischen den vorgenannten Highlights und dem nachfolgenden Material keine Tiefseegräben, doch der Zenit wurde merklich überschritten. Gute Ansätze findet man noch in „Deep Inside“ und „Call My Name“. Für Ersteren lässt sich die Inspirationsquelle im orientalischen Raum vermuten. Untypische Klänge in ein bestehendes Konzept einzubeziehen und zu bemerken, dass es reibungslos funktioniert, macht Freude und Lust auf mehr. Zweiterer offeriert vorzügliche Gitarrenarbeit im poppigen Kontext. Diese hätte ein intensiveres Umfeld verdient gehabt, doch eine kompromisslose Rückbesinnung auf die Anfangstage ist schlichtweg zu viel verlangt. Zählt man „Follow Me“ trotz schändlich vernachlässigtem Potential zur besseren Albumhälfte, so liegt dies am bemerkenswerten Spagat zwischen mediterranen Klängen und der mitschwingenden Schwermut.
Davon abgesehen hört man die jüngsten Kooperationen mit Künstlern der Marke Five Finger Death Punch überdeutlich heraus. Glattgeschliffener Stadionrock, dem es gleichermaßen an Wiedererkennungswert, Format und Ambition mangelt. Mit „All The Pain“, „We Will Remember“ und „In This Life“ bewegt man sich zwischen Powerballaden und Herzschmerzrockern. Dies kann und darf nicht der Anspruch einer derart einflussreichen Formation sein. „This Is Our House“ versucht all jene einzufangen, die am zweiten Festivaltag kaum mehr aufrecht stehen können und für die es nur noch für rudimentäre, teils primitive Sing-A-Longs reicht. Party und In Flames harmonieren, wenn überhaupt nur im Livekontext, nicht aber mit auf Platten gepressten Plattitüden. Das abschließende „Stay With Me“ wäre für jedes Debütalbum ein Achtungserfolg, für das dreizehnte Album von Weltstars hingegen einfach zu wenig.
Manche Alben enttäuschen ihre Hörerschaft, wenn Sie der wie auch immer gearteten Erwartungshaltung nicht standhalten können. „I, The Mask“ hingegen hinterlässt Desillusionierung und opponierende Gemütslagen. Angehende Klassiker liefern sich mit Trittbrettfahrern ein verworrenes Gefecht, dessen Ausgang wohl die langfristige Beprobung aufzeigen wird. Auf diese Weise wird das Säbelrasseln kaum abflachen.