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The Duke Spirit: Zwischen Indie- und Stonerrock

The Duke Spirit versprechen auf ihrem neuen Album „Sky Is Mine“ psychedelischen Indie-Rock. Inwiefern sich das von ihren alten Veröffentlichungen unterscheidet, lest ihr hier.

Ihr letztes Album „Kin“ liegt erst ein Jahr zurück, und es scheint so, als hätten die Musiker etwas bestimmtes zu vermitteln auf ihrem Album, welches morgen am 18.08. erscheint. Können The Duke Spirit mit etwas neuem aufwarten, oder hätten sie sich mit dem neuen Album doch besser etwas mehr Zeit lassen sollen?
 

Wenn man sich die musikalische Geschichte von The Duke Spirit anschaut, fällt einem auf, dass man fast immer das gleiche bekommt: Viele lange Delays und besonders viele Halleffekte.
Das alles klingt dann häufig etwas zu proggig für Rock, dann aber doch zu rockig für Prog. Und deshalb konnte man die Band wahrscheinblich nie treffender als mit „Indie-Rock“ beschreiben. 
Was macht „Sky Is Mine“ jetzt also anders, wenn es mit so einem Attribut wie „psychedelisch“ daherkommt?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht leicht in Worte zu fassen, lässt sich jedoch deutlich spüren. Wenn man sich „Magenta“, den ersten Titel der neuen Platte, mit der selben Lautstärke anhört wie die letzten Alben, dann fliegen einem buchstäblich die Ohren weg. Statt einem langen, ruhigen Intro ertönen hier von Sekunde eins an die verzerrten Gitarren und weisen uns den Weg zu einem deutlich rauheren Gesang von Liela Moss, als wir das bisher gewohnt sind. Hier also scheinen die Musiker dem altgewohnten entfliehen zu wollen, und schaffen das auch mit Bravur. 
Wo die Band früher schon von manchen mit Patti Smith verglichen wurde, trifft das hier ohne Frage zu.

Mehr noch als „psychedelisch“ scheinen The Duke Spirit einen großen Schritt in Richtung Stoner Rock zu gehen, und das hat man heute eher seltener, kennt man diese Entwicklung von Bands meistens eher anders herum.

Mit so einem Einstieg baut man natürlich Spannung auf und setzt Erwartungen. Diese werden allerdings, wenn man gehofft hat es würder so weitergehen, enttäuscht. Denn auf den anderen acht Titeln des Albums klingt die Band wieder so, wie wir es von ihnen gewohnt sind. 
Das heißt jedoch nicht, dass sie an Qualität verlieren. Wir finden neben einem Gastsänger bei dem Song „How Could How Come“ ein Klavier auf Track acht „The Contaminant“. 

Alles in allem setzt „Sky Is Mine“ keine neuen Maßstäbe, lässt aber Hoffnungen zu, dass The Duke Spirit mit ein bisschen mehr Vorlaufzeit für das (hoffentlich) nächste Album noch mehr Songs wie „Magenta“ hervorbringt.

Fazit

6
Wertung

The Duke Spirit klingen auf „Sky Is Mine“ gut, wirklich beeindruckt hat mich aber nur „Magenta“. Wer den bekannten Indie-Rock sucht, der kann hier wirklich hervorragende Musik dieses Genres finden. Das ganze Album mit „psychedelisch“ zu betiteln, finde ich allerdings etwas zu gewagt.

Daniel Hientzsch