Das dritte Studioalbum von Devil May Care ist ganz große Kunst. Es gibt sich episch, macht sich damit aber trotzdem nicht größer als es ist. Die Würzburger liefern brachialen Posthardcore der Extraklasse, der harte Gitarrensound ergänzt die Stimme von Sänger Tim Heberlein perfekt. Mal sanft, mal verzweifelt, mal wütend, mal herzzereißend, voller Emotionen sind die Vocals dabei immer.
Ein Highlight folgt dem nächsten, es gibt quasi keine Songs, die einer Füllfunktion nachzukommen scheinen. Daher ist es auch verhältnismäßig schwer, wirklich herausstechende Songs zu benennen - und doch, die Nase mit ganz vorne hat auf jeden Fall "Into The Abyss". Der Song glänzt mit Tempowechseln, treibendem Beat in den Refrains und einem wabernden, intensiven Feature der rheinland-pfälzischen Posthardcore-Band Sperling auf deutsch. Ebenso sticht der sphärische, hochemotionale Song "New Old Life" heraus, der zu gewissen Teilen die Klischeeballade der musikalisch härteren Alben sein will, dabei aber nicht zu viel verspricht und das Album zur Vollständigkeit ergänzt und bereichert.