Was aber auch an den Themen liegt, die das Album beinhaltet. Denn sie sind auch ungewöhlich ehrlich, selbstreferenziell und unironisch. Das klingt nach Klischee, funktioniert aber unglaublich gut. Es geht um die eigenen Anfänge im Rap in der Kindheit, um Parties und Verantwortung in der Jugend, die eigene, tief verwurzelte Geltungssucht aber auch das Verhalten zu aktuellen politischen Entwicklungen. Aber nicht so, wie es manche gehofft haben. Denn sie haben keine Lust bei dieser „Positionierungswut“ mitzumachen, wie sie es in Interviews selber nennen. Stattdessen kritisieren sie die gruselige Dialektik selbsterklärter Pazifist:innen, die zwar von Frieden sprechen, aber ordentlich am Krieg verdienen. Bei all dem Ernst, schaffen sie es immer wieder heitere Mitsing-Momente zu kreieren, aber eben immer zu den ernstesten Zeitpunkten.
Was ist denn jetzt dieses "Görlitzer Park"? Ist das ein "klassisches" K.I.Z Album? Ja, aber trotzdem anders. Denn K.I.Z kommen eben häufig provokant und auch gerne einmal schockierend. Und mit dieser Erwartung brechen die Herren insofern, dass sie nochmal differenzierter und klarer an Themen rangehen. Diese Klarheit und düstere Stimmung ist es, die einen so unerwartet trifft und schockiert. Und natürlich wird, frei nach Fatoni, auch klassich die Mutter gefickt, ganz ohne Härte und Klischees gehts dann doch nicht.