Alex‘ musikalischer Stil zeichnet sich durch teilweise unsauberen, fast rohen Gesang über sanften, sphärischen Klavier- und Gitarrenklängen aus. Auch wenn sie stimmlich vielleicht nicht an eine Beyoncé oder eine Adele rankommt, wirken ihre Botschaften so eigentlich noch echter und es wird klar, was sie für eine begabte Songwriterin und vor allem Texterin ist. Denn ihre Texte sind das, was ihre Musik unglaublich besonders macht. Klar wird das auch, weil im Pressekit von „How to Grow a Sunflower Underwater“ mal eben die Texte aller Songs angehängt waren.
Alex hatte 2017 mit „Not Worth Hiding“ die inoffizielle queere Hymne für die australische Volksabstimmung über die gleichgeschlechtliche Ehe geschrieben und sich noch nie vor teils schwierigen, emotionalen Themen versteckt. Im Gegenteil – sie verarbeitet diese Themenbereiche mit viel Einfühlungsvermögen.
Die Texte gehen unter die Haut, sind voller Verletzlichkeit und vermitteln schließlich die Botschaft, dass jeder Mensch ein Päckchen zu tragen hat. Und dass dieses Erkennen der Schwierigkeiten, denen andere Menschen entgegenstehen, die Welt zu einem besseren Ort machen würde. Sie singt von ihrer posttraumatischen Belastungsstörung, von Identitätskrisen und toxischen Beziehungen.