Ich könnte noch so viel mehr Beispiele nennen, aber ich denke, jeder hat da auch so seine ganz eigenen Assoziationen zu dem Thema.
Bisher klingt alles also an sich echt super – Musik aus Kinderserien vermittelt Moral, bringt Kindern die Musik näher und ist abwechslungsreich. Doch so einfach kann man das Ganze leider auch nicht sehen. Denn hier kommt wieder das Los unserer konsumorientierten Gesellschaft durch. Man hat erkannt, dass auch Kinder eine Kaufkraft haben, indem sie bei ihren Eltern erquängeln, dass sie ja unbedingt das neue zugehörige Spielzeug zu dieser Serie haben müssten. Das gab es damals schon und ist nach dem, was man heutzutage so mitbekommt, noch viel schlimmer geworden (siehe vor allem Minions, Disney-Prinzessinnen-Accessoires wie Rucksäcke, Bettwäsche, Schminkzeug oder für die Jungs Rennautos, Lego Movie Stars, etc.).
Natürlich ist hier nicht in erster Linie die Musik das, wodurch vermarktet wird, aber dennoch ein nicht zu missachtender Teil, wenn man sich die Werbungen zu den jeweiligen Spielzeugen anschaut, die ähnlich wie die Kinderserien-Intros etwas bestimmtes anzusprechen versuchen. Hierbei jedoch weniger das Musikinteresse der Kinder oder die Lust auf die Serie, sondern das Verlangen nach dem dargestellten Produkt. So haben letztlich auch die schönsten Kinderlieder (ich will das nicht allen Serien unterstellen, aber gerade den heutzutage neu produzierten leider immer mehr) meist irgendwo den Hintergedanken, etwas zu vermarkten, nämlich die Serie und die dazugehörigen Spielzeuge. Das zieht sich natürlich nicht nur durch Kinderserien, sondern auch durch Serien für jugendliche und Erwachsene. Außerdem muss man deshalb auch nicht direkt alles verteufeln, da es ja wie anfangs erwähnt auch viele positive Funktionen von Kindermusik gibt.
Aber ein Punkt, der mir bei meiner Recherche besonders aufgefallen ist, sind die typischen Geschlechterrollen, die durch einige Kinderserien und die zugehörige Musik den Kindern vermittelt werden. Es gibt zwar etliche eher neutrale Serien, die auf kein bestimmtes Geschlecht ausgelegt sind, aber nun mal auch genug, wo man ganz klar schon beim Intro erkennen kann, dass diese für Mädchen oder Jungs ausgelegt sind. Als Beispiel dafür könnte ich einige Serien nennen, konzentrieren wir uns aber auf zwei pro Geschlecht.
Klassische Beispiele für Serien, die wohl fast ausschließlich für Mädchen gedacht ist, sind Pferdeserien, wie „Horseland“ oder „My Little Pony“ (diese ist auch ein gutes Beispiel für eine Serie, die nur aufgrund des Konsums von den My-Little-Pony-Figuren entstanden ist).