Die Hektik und Sprunghaftigkeit der Instrumentale untermalt die emotionale Aufruhr, die Bolm in seinen Texten zum Ausdruck bringt, hervorragend. Mal als Schrei der Befreiung, mal in resignierter Selbstreflexion, lamentiert er gnadenlos ehrlich über seine eigene Gefühlswelt und kehrt so sein Innerstes nach außen. I’m a shell of my former self und I’ll be your host / against my will singt er auf dem Track “I’ll Be Your Host” und hinterfragt Beziehungen, die offensichtlich an seinen Gefühlen zehren. Wann ist genug genug? Die Texte auf “Lament” sind dabei nie angreifend oder aggressiv, stattdessen spricht aus den Lyrics ein erschreckendes Maß an Selbstreflexion. Der wohl größte textliche Rundumschlag versteckt sich im Closer “A Forecast”. Über sanfte Akkorde hält Bolm eine Ansprache und erzählt von vergangenen Erfahrungen, als würde er eine alte Bekannte auf den neuesten Stand bringen wollen. I've lost more family members / Not to cancer, but the GOP / What's the difference? / I'm not for certain / They all end up dead to me. Ein seltener politischer Seitenhieb von Touché Amoré und gleichzeitig ein selbstreferentieller Verweis auf ihr letztes Album “Stage Four”, auf dem sich die Band mit dem Krebstod von Bolms Mutter auseinandersetzte.