„Bittersweet“ schaltet ab hier ein paar Gänge zurück und es folgt mit „Alarm Clock“ der wohl schönste Track des ganzen Albums. Eine Indie-Midwest-Emo-Melodie, bei welcher sich das Gefühl einstellt, dass man ganz dringend einen Kamin und Kakao brauche. Generell ist dieser Part der Scheibe ein rührendes Stück aus Selbstzweifeln und Trauer. Einfach Musik zum Heulen, aber ziemlich gut gemeint. „Recommendation“ stellt dann den Gipfel dieses Intermezzos da. Der Song ist weiterhin ein Meilenstein der melancholischen Indie-Musik und hat schon fast einen Genregrößencharakter. Beinahe sollte er als das „Kein Liebeslied“ der Leute beschrieben werden, die mittlerweile zu alt sind, um Kraftklub zu hören. Allerdings würde das die Klangwelt dieses Liedes nicht mal ansatzweise beschreiben.
Mit Live-Versionen von „The Misjudgement“ und „The Felony“ enden Me and Reas dann noch auf einer bittersüßen (HA!) Sehnsuchtsnote, bevor das Album erneut von vorn beginnt und die Packung Taschentücher vollgeheult ist. Wirklich, zu diesem Album passt nur ein Wort, und das ist „rührend“. Vor allem in der momentanen Zeit ist „Bittersweet“ genau das, was aufgewühlte Gemüter, stressige Bahnfahrten und schlaflose Nächte brauchen, nämlich einen kurzen (oder langen) Moment der Ruhe.