Gleich der erste Track des neuen Albums der britischen Band zeigt, wo es langgeht. Dieses Album wird nicht viel mit seinen Vorgängern am Hut haben. Es bricht über einen herein, mit waghalsiger Experimentierfreude und explosivem Charakter. Musik als pure, kraftvolle Emotionalität. Und genau so rasant verfliegen jegliche Erwartungen an diese Platte und man ist gezwungen zuzuhören, was als nächstes kommt.
The Joy Formidable stehen seit über zehn Jahren auf den großen Bühnen und nach einer Handvoll veröffentlichten Alben hört man in „AAARTH“ sofort, dass hier Musiker am Werk sind, die genau wissen was sie tun, aber einfach keine Lust mehr auf Standard, 08/15 und Vorhersehbarkeit der Musikszene haben. „Y Bluen Eira“, der erste Song der Scheibe, lässt einen erstmal glauben, der CD-Player wäre kaputt, nur um einen kurz danach in einen Fight Club zu ziehen, in dessen Mitte man von heftigen Gitarrenriffs und pulsierenden Drums rücksichtslos verprügelt wird, man allerdings dabei das seltsame Gefühl hat, sich lange nicht mehr dermaßen lebendig gefühlt zu haben. Doch man muss kein Masochist sein um Gefallen an der Musik zu finden. Denn wer auf Tool steht, Fan von Warpaint ist, gerne Charlotte Gainsbourg hört oder zu Nico Vega tanzt, wird ganz genau so auf seine Kosten kommen.