Das Schöne an Dreier-Combos ist, dass der Bass häufig bedeutungsvoller klingt als in größeren Bands. Man reduziert sich auf das Wesentliche und ist darauf angewiesen, mit wenig Akteuren einen vollen, satten Sound zu kreieren. Jonas, Lucas und Fabian gelingt das auf bemerkenswerte Art und Weise. Der cleane Gesang des Bassisten steht während der gesamten EP im Vordergrund und erzählt in atmosphärischer Indie-Post-Punk-Manier von Selbstfindung, Abgrenzung, Enttäuschung, Wut und Aufbegehren. Besonders für letztere bieten die empörten Shout-Parts des Gitarristen die passende Ergänzung. Laut und provokant entlädt er eine Menge Emotionen und verleiht den Songs die nötige Härte. Die Instrumentalstimmen stehen ihm jedoch in puncto Härte in nichts nach und bilden zur sanften Klarstimme einen wunderbaren Kontrast. Während der Schlagzeuger um sein Leben spielt und ohne Unterlass auf die Drums eindrischt, treffen raumeinnehmende Gitarrenwände und ein wuchtiger Bass auf die hohe Kopfstimme des Leadsängers und erzeugen raffinierte, ausgeklügelte Songs mit Tiefgang.
Bereits jetzt, zum Beginn ihrer hoffentlich langwährenden Karriere, klingen Donnokov ungewöhnlich selbstbewusst und so treffsicher, als hätten sie ihren eigenen Sound bereits gefunden: irgendwo zwischen Alternative, Indie, Punk und Pop. Dass die Produktion nicht den allerhöchsten Standards entspricht, verzeiht man Donnokov gern und wähnt sich stattdessen schon jetzt in Vorfreude auf künftige Tonträger.