Textlich überzeugen die drei Kanadier durchaus, auch wenn die lyrischen Höhenflüge doch eher selten und auch nicht zwingend gewollt sind. Vielmehr sind die Songs darauf ausgelegt, aus hunderten Kehlen mitgesungen zu werden. Allerdings bieten die Songs Botschaften. „Stupid Jobs“ ist ein Plädoyer, stumpfe Jobs abzulegen und sich dem zu widmen, was mensch liebt. Den Wunsch am Ende einer Beziehung umfassend aus den Erinnerungen ausradiert zu werden, greift „Atomize Me“ auf. Der Rückgriff auf das Leben und die Leidenschaft steht zusammenfassend im Fokus der Lyrics. Eindrücklich verkörpert durch „The Light, The Void And Everything“ und dem titelgebenden Track „Free Rein To Passions“. Über allem steht das Bestreben und der Wunsch ein guter Mensch zu sein.
The Dirty Nil bleiben sich treu. Sie bedienen sich auch auf ihrem neuen Album aus dem Besten aus Punk- und Hardrock der letzten 30 Jahre: Sie klingen wie Sum 41 oder Against Me!, bearbeiten ihre Instrumente wie Metalbands und hauen ihre Hardrockriffs heraus wie Aerosmith. Sie kreieren aus diesen Anleihen aber erfreulicherweise auf „Free Rein To Passions“ ihren eigenen Sound.