Es gibt sie, diese Alben, die dich von dem ersten Song an in ihren Bann ziehen. Man kann nicht aufhören, sie zu hören. Jeder Track schickt einen auf eine besondere musikalische Reise. Diese Alben sind selten. Aber es gibt sie. „Midnight Parade“ ist ein solches Album.
Das Duo The Day, bestehend aus Laura Loeters und Gregor Sonnenberg, verzeichnet sich selbst irgendwo zwischen Indie, Dream-Pop und Shoegaze. Und auch wenn all diese Genres schon ein großes musikalisches Spektrum vermuten lassen, steckt in ihrem Longplayer mit 13 Tracks noch viel mehr. Er greift dich bei der Hand, zieht dich liebevoll mit auf eine einsame, schöne Insel, die auch ein bisschen geheimnisvoll ist. Der erste Song mit dem Namen „Island“ macht genau das und lässt einen ruhig und doch leicht euphorisch vor der heimischen Stereoanlage verstummen. Die Befürchtung, dass schon am Anfang der Scheibe das ganze gute Pulver verschossen wird, schwindet mit jedem weiteren Song, der zwar die gleichen Emotionen ausstrahlt wie der jeweils vorige, aber dennoch ganz anders klingt, sich nicht wiederholt und schon gar nicht langweilt.
Wenn man bedenkt, dass die beiden Musiker aus Utrecht und Hamburg ihr Album abgesehen von den Schlagzeug-Spuren gänzlich in Eigenregie aufgenommen und produziert haben, beeindruckt der glasklare und absolut hochwertige Sound des Albums noch mehr. Hier sind Musiker am Werk, die sich lange Zeit selbst gesucht, ausprobiert und letztlich phänomenal gefunden haben. Ein Sinnbild von Symbiose und Ausgewogenheit.