Ein absolutes Highlight des Albums ist „Shallow Graves“, welches ganz besonders durch den Gast, den Songwriter Tré Burt zu einer außergewöhnlichen Erscheinung wird - auf einem Album voller außergewöhnlicher Erscheinungen.
Das Album ist geprägt von Gewalt, nicht von der Band ausgehend, es ist schlichtweg eine Schilderung des American Way of Life, eine milde Umschreibung von einem Leben in Gewalt. Bei den Opferzahlen der durch Gewalt getöteten Menschen würde man in anderen Ländern von Bürgerkrieg sprechen. Knapp 20.000 Menschen sind in den letzten drei Jahren jeweils durch Schusswaffen in den USA umgekommen, dabei immer ca. 5000 Kinder und Jugendliche. In diesem Land läuft so unglaublich viel schief, dass Anti-Flag natürlich nach gut 30 Jahren Dasein als Band nicht fertig sind, all diese Probleme anzuprangern. Und es stellt sich natürlich immer die Frage, was es denn überhaupt bringen soll, denn gemeinhin werden wohl nicht viele mit den Songs erreicht, die etwas bewirken könnten.
Aber sie erreichen Menschen, denen die Luft ausgeht, Menschen die nicht wissen, wie sie in diesem System überleben sollen. Anti-Flag, geben ihnen so wie viele andere Bands eine Stimme. Und es schadet dabei nie, wenn eine Gruppe nicht davor zurückscheut sich stilistisch weiterzuentwickeln. Auch das ist ihnen hier wieder gelungen.