Reviews

Alice Cooper und "Road": ein Leben auf Tour

Alice Cooper, ein Pionier des Schock-Rock. Er hat mit seiner Musik eine unvergessliche Ära geprägt. Sein einzigartiger Stil, der Rock, Theater und Horror vereint, hat Generationen von Fans geprägt und fasziniert. Auch nach Jahrzehnten im Musikbusiness hat Alice Cooper noch Bock aufs Musikmachen und haut nun mit "Road" seine 22. Solo-Platte raus.

Rock, Glam und Theatralik, Coopers Musikstil hat einen hohen Wiedererkennungswert, dieser bleibt auch auf dem neuen Album nicht aus. Schon im Opener "I'm Alice", inhaltlich autobiographisch, zeigt sich der klassische Spirit der Schock-Rock-Legende: heulende Gitarren, krachendes Schlagzeug und seine markante Stimme. Sein Charisma ist wirklich ein Markenzeichen, das seine Songs durchdringt und ihnen eine unverwechselbare Präsenz verleiht. Von rauchigem Flüstern bis hin zu leidenschaftlichem Schreien.

Das Konzeptalbum dreht sich inhaltlich um Alice Cooper, die Band und das Leben on the road. Music, Touring, Life - Lustiges und Komisches, aber auch ernstere Themen werden behandelt. In "White Line Frankenstein", mal wieder einer der berüchtigten Songs, der den Doktor im Namen trägt, erhält die Band Unterstützung an der Gitarre von Tom Morello, unter anderem bekannt als Gitarrist bei Rage Against the Machine und Audioslave. 

Das besondere an dem Album: zum ersten Mal wurden auch stark die Mitglieder der Live-Band in den Entstehungsprozess der Platte einbezogen. Dazu gab Cooper folgendes Statement ab: 

„Auf „Road“ wollte ich, dass die Band an der Entstehung aller Songs beteiligt ist. Ich sehe die Jungs und Nita nur, wenn wir auf Tour sind. Ich wollte also, dass sie so tight wie bei den Live-Gigs sind, aber eben mit ganz neuem Material. Genau das war der Ansatz für diese Platte. Wenn man eine Band hat, die so fantastisch wie meine ist, sollte man auch mit ihnen angeben – und das Album ist meine Art, eben das zu tun.“

So wurde auch im Studio im Nachhinein nicht mehr viel an den Tracks "gebastelt", um das Können der Band besonders hervorzuheben: "So when you hear this album, it sounds like a studio album, but it's actually them playing live in the studio."

Ein sehr gitarrenlastige Scheibe, aber anders ist man es von Alice auch nicht gewöhnt. Teilweise erinnern die Songs etwas an seine Musik der 80er Jahre, musikalisch bedient er sich unterschiedlisten Stilen und so lässt sich "Road" nicht allein auf ein Genre eingrenzen. Und doch ist es vom Sound irgendwie ein typisches Alice Cooper Album, geprägt von Theatralik und Emotion. 

So wie Alice Cooper über die Fähigkeiten seiner Band spricht, dürfte die nächste Tour nicht zu lang auf sich warten lassen. Jetzt ist der Schock-Rocker erstmal mit Rob Zombie, Mötley Crüe und Def Leppard unterwegs und macht mit ihnen die Staaten unsicher. 

Fazit

7.5
Wertung

Ein sehr positiver Schritt die aktuelle Live-Band an der Arbeit am Album zu beteiligen und so wie die Platte klingt auch in keinem Fall ein Fehler. Alice Coopers Musik ist fast schon ein Genre für sich, wer auf diese besondere Mischung aus Theater und Horror steht und dabei vielleicht auch noch Konzeptalben schätz, dem ist diese Platte wirklich zu empfehlen. 

Lena-Marie Buchner