Das Album „Die Reise zum Mittelmaß der Erde“ war noch eine Konstellation aus alten Texten von Sascha Hörold. Wenn man beide Platten nun hintereinander hört, merkt man schnell, dass die ursprüngliche Richtung mit neuen Stilelementen beibehalten wird. Die Band schreitet weiter durch den Alltag und nutzt wie bei „Roboter“ immer wieder sehr bildhafte Worte. Viele Bands verändern ihren Sound mit der zweiten Platte. Alex Mofa Gang erweitern ihre Musik aber mit modernen Gitarrenriffs und auch Taktwechsel sind immer wieder vorhanden. Oftmals ist aber doch eine gewisse Eintönigkeit innerhalb des Albums zu hören. Melodien des Gesangs ähneln sich doch öfter.
„AC/DC“, „Du bist die Nacht“ und „Giganten“ sind dafür gute Beispiele. Musikalisch haben die drei eine gewisse Differenz, durch den hervorstechenden Gesang sind sie gleichzeitig sehr ähnlich, aber auch prädestinierte Vorzeigelieder für die Alex Mofa Gang. Anders ist da „Der Soziopath“. Eigentlich wäre der Song auch eine typische Nummer der Band, gäbe es da im Refrain nicht den Screamo-Part und die sehr düstere Bridge. Durch eben jene Elemente macht die Nummer schon richtig Stimmung. Wenn man dagegen nun die erste Single-Auskopplung „Mehr! Mehr! Mehr!“ stellt, merkt man schnell, dass die Platte von Abwechslung lebt. Genau dadurch macht es auch Spaß, dem Ganzen zuzuhören.
Wenn wir schon bei Abwechslungen sind, kann man auch gleich mit „Holiday Inn“ rechnen. Dass die Alex Mofa Gang sich auch mit anderen Nationalitäten beschäftigt wird hier besonders deutlich. Mit einer sehr südamerikanisch klingenden Trompeten-Melodie legt der Song sehr viel Wert auf eine charmante Art der Ironie. Durch den abgehakten Gesang wirkt das ganze Konstrukt auch sehr rockig. „Perspektiven“ ist im Vergleich zum Vorgänger sowieso tanzbarer. Alex Mofa Gang waren bisher nie bekannt für absolut melancholische Nummern und das ändert sich mit einer kleinen Ausnahme auch hier nicht.