Zunächst muss wohl einiges erklärt werden. „Schelln“ ist das Fränkische Wort für Ohrfeige. „A drümmer Schelln“ ist dementsprechend die Steigerung. Vielleicht muss man noch früher anfangen. Bayern ist unterteilt, ein Teil ist Franken, Mittelfranken ein Teil davon. Zwischen allen Sorten Franken, die es noch so gibt, gibt es gleich noch so viele Unterschiede, dazu an anderer Stelle mal mehr. Es sei einfach gesagt, auf „Schellnbringer“ wird fränkisch gesprochen. Nicht bayerisch. Wichtig.
„Van Schelln“ kommen aus dem schönen Erlangen. Und thematisch geht es um das fränkisches Kulturgut, besonders im kulinarischen und kulturellen. Musikalisch und lyrisch vielleicht nicht das große Kino, aber das macht das Quartett mit Charme und Humor wieder weg. Anders als die Lokalmatadoren von J.B.O. (auch aus Erlangen) singen die Van Schelln komplett im Dialekt. Dabei bedienen sich die Mannen hauptsächlich an den klassischen Hard-Rock-Elementen.
In „Broudwoschdghäggwägg“ wird über die verschiedensten Fleischgerichte aus der Region gesungen und rezitiert. Hier die Übersetzung und Erklärung zum Titel: Zu Deutsch Bratwurstgehäckbrötchen. Dafür nehme man eine grobe Bratwurst, entfernt die Haut und verteilt die Masse auf einem Brötchen. Bei vielen der Gerichte kann man froh sein, dass man nicht weiß was das ist, Unwissenheit kann auch ein Segen sein. Musikalisch ist „Broudwoschdghäggwägg“ eher experimentell angehaucht.
Es geht mit einer a-capella Einlage los und die beinah lasziv klingende Aufzählung wird von zurückhaltenden Gitarren begleitet. Allerdings nehmen Tempo und Power zum Ende nochmal mächtig zu und es wird ein Solo hingeschmettert, dass einerseits extrem verzerrt ist, andererseits aber einfach richtig stark.