„Toxicity“ ist der absolute Klassiker im System-Of-A-Down-Universum, wer aber am schnellsten in den Wahnsinn dieser Band finden will, fängt am besten mit dem Album-Doppel „Mezmerize“ und „Hypnotize“ an – den letzten beiden Studioalben, die die Band bis heute veröffentlicht hat. Ein Einstieg mit diesen Platten lohnt sich vor allem deswegen, weil sie das bunteste musikalische Material bieten, das System Of A Down je geschaffen haben. Eines der begeisterndsten Elemente der Band war immer genau ihr nahtloses Wechselspiel zwischen verschiedenen Stimmungen und Lautstärken gewesen, das innerhalb von Sekundenbruchteilen einen Song in eine völlig andere Stimmung werfen konnte. Wer das lieben lernen will, findet mit dem genialen Track „B.Y.O.B.“ eine Steilvorlage. Auf „Hypnotize“ findet sich mit „Lonely Day“ wiederum die schönste Ballade, die die Band je geschrieben hat – und die besticht gerade durch ihre Simplizität. Dazwischen haben System Of A Down auf diesen beiden Platten so unglaublich viele Graustufen zu bieten, das garantiert jeder etwas findet. Zu den grandiosesten rasanten Metal-Hymnen zählen das substanzielle „Question!“ oder der Geheimtipp „Dreaming“. Verdammt eingängig sind System Of A Down auf „Kill Rock & Roll“ oder dem übergenialen „Radio/Video“, dessen C-Teil aus einer immer schneller werdenden Polka besteht, bei dem man einfach nur grinsen muss. Apropos Grinsen: Wer lachen möchte, hört entweder „Vicinity of Obscenity“ oder das grandios betitelte „This Cocaine Makes Me Feel Like I’m On This Song“ und liest den Text mit. System Of A Down geben hier ihren oft sehr politisch aufgeladenen Lyrics einen Moment Pause und hängen einfach nur zusammenhanglose Satzfetzen aneinander. „Banana banana banana banana terracotta/ Banana terracotta terracotta pie.“ Überragend.