Das gute Leben wird revue passiert. Alltagsszenen, die jede*r kennt, gekoppelt mit der ständigen Veränderung der Stadt. Das Heimische und zeitgleich der Wandel der Stadt wird unterstrichen von dem Charme des Klaviersatzes und dem Streicher im Kontrast zum gesungenen Text. Kein Wunder also, dass dieses Lied vor allem in der älteren Kölner Generation Bedeutung hat und es sogar heutzutage noch von vereinzelten Jecken jeder Altersgruppe gesungen wird. Einige weniger bekannte Titel von Ostermann aus der Zeit wie zum Beispiel “Däm Schmitz sing Frau ess durchgebrannt”, “Die Höhnerfarm vum Zilla” oder “Ober! Schnell noch eine Runde her” erzählen weitere witzige Alltagsgeschichten oder sind gar Kabarett. Die Musik ist leichte, unbeschwerte Kost mit viel Humor und einem Augenzwinkern in den Kompositionen. “Die Höhnerfarm vum Zilla” zum Beispiel hat einen wirklich süßen Text.
“Dem Zilla singe allerneuste Schwarm, dat is in Sülz sing Höhnerfarm. Mit 15 Höhner fing et an, op jedes dritte kütt ene Hahn. Putt putt putt, Kickerie, wat will der Zill noh mie”. Bis hierhin sind hoffentlich genug Grundkenntnisse vorhanden, um zu entziffern, was gemeint ist. Für den nötigen Dopaminschub bei Down-Phasen ist dieses Lied sehr zu empfehlen. Diese Art Lieder vermochten es schon damals, die Stimmung ohne viel Aufwand etwas zu heben; harmlose, witzige und zugleich gute Musik. Für die Menschen dieser Zeit sicherlich Goldstücke in ihrem Alltag.
Zu Zeiten Capones wurden die Amerikaner in Köln nicht beneidet. Was auf dem weit entfernten Kontinent hinter verschlossenen Türen erlebt werden musste, würde in Köln nie in Frage kommen. Mit “Ober! Schnell noch eine Runde her” gelingt dem Kölner Laien rasch der Einstieg in das Kölner Kneipenleben und ist zugleich ein Zeitzeugnis mit Charme.
“Ober! Schnell noch eine Runde her!
Ober! Schnell die Gläser werden leer!
Trinken lasst uns eh dass uns bedroht
Genau wie in Amerika das Alkoholverbot”