Gemeinsam mit einigen Gastmusikern beschreiben sie das rege Treiben in einem Midnight Store - also ein Album über einen Späti. Die Musik ist verträumt und schwankt zwischen ruhigem Synthwave und klassischem Vaporwave oder Future Funk. Die Stilmittel des Vaporwave werden dabei voll ausgeschöpft und so gibt es Loops, verzerrte Stimmen, viel Echo und Hall und diese genretypische Melancholie. Die Vocals kommen entweder von den beiden Musikern selbst oder von Gastsänger/innen. Würde man es nicht besser wissen, würde man nicht unbedingt darauf kommen, dass es eigentlich fast samplefreie (bei ein paar kurzen Sprachsamples bin ich mir nicht unbedingt sicher) Musik ist, aber da ich es ja nun verraten habe, dürfte das Album noch ein Stückchen interessanter sein.
Donor Lens zählen nicht zu meinen allerliebsten Künstlern im Genre. Dafür sind einige Songs einfach zu weit vom Ursprungsgedanken des Vaporwaves weg, weswegen sie auch teils zum Post-Vaporwave gezählt werden. Sie erinnern eben eher an Synthwave. Aber dennoch sind sie künstlerisch umso wichtiger und begeisternder. Vor allem in Zeiten von Abmahnanwälten und aggressiven Plattenfirmen wird dies eventuell die Zukunft des Genres sein, sollte es noch bekannter werden. In den Anfangsjahren hat sich keiner über so etwas Gedanken gemacht, aber da das Genre langsam immer mehr Fans bekommt, dürfte es nur noch ein Frage der Zeit sein, bis mehr und mehr Alben verschwinden werden. Donor Lens hingegen dürften da vermutlich unbeschadet herauskommen. Es wäre auch wirklich schade, ein Album wie „Midnight Store“ zu verlieren.
„Midnight Store“ beweist, dass Vaporwave als Genre gewachsen ist und die Künstler selbst eben auch.
"Midnight Store" proves that Vaporwave as a genre has grown itself and so have the artists themselves.