Vaporwave ist meist nostalgisch, oft ein wenig wehmütig und oftmals entspannend. „Hellveterra“ ist da anders und schafft es doch, Vaporwave zu sein. Die teils hektischen Bit-Drums umschmeicheln die düsteren Soundscapes und in all der Dunkelheit gibt es doch immer wieder hoffnungsvolle Momente. Die Schönheit in der Dystopie. Die Genrebezeichnung "Post-Mallsoft" hat mich anfangs verwirrt. Doch hört man genau hin, erkennt man die Momente, in denen in einer bewohnten Welt menschengemachte Geräusche zu hören wären. Der weite und hallerfüllte Sound, den man sonst aus auditiven Einkaufszentren kennt, wird hier mir düsteren Klängen gefüllt und lädt eher zum Entdecken als zum Entspannen ein.
Klanglich passt dieses Album perfekt zur Ästhetik von "TES: Daggerfall" oder den alten "Diablo"-Spielen. Ein wenig dreckig, verpixelt und düster und trotzdem, oder gerade deshalb, extrem fesselnd. Nicht umsonst wurde als zweites Genre Dungeon Synth gewählt. Die Kombination aus Drumspuren, die beispielsweise an „Doom“ auf dem SNES erinnern, und wabernden Synthies bringt eine Nostalgienote mit sich, die schwer zu beschreiben ist.
Zer0 れい hat mit „Hellveterra“ ein Album geschaffen, welches mir erneut gezeigt hat, dass das Genre nicht tot ist und sich stetig weiterentwickelt. Eine absolute Schönheit mit viel mystischer Dunkelheit und langsamen Black Metal. Das mag verwirrend klingen, hört man jedoch aufmerksam zu, so fesselt es und entführt in die dunklen Verliese einer leeren Welt.
„Hellveterra“ ist eine dystopische und grausame Zukunftsvision aus düsteren Klängen und bedrohlichen Melodien, welche in den Bann ziehen und nicht mehr loslassen. Aber das will man auch gar nicht.
"Hellveterra" is a dystopian and cruel future vision of dark sounds and threatening melodies that captivate and never let go. But you wouldn't want that anyway.